2011 Rekordjahr für die deutschen Wohnungsmärkte
„Die Zahlen belegen eindrucksvoll: 2011 war das in der jüngsten Vergangenheit beste Jahr für die deutschen Wohnungsmärkte“, erklärt Jacopo Mingazzini, Geschäftsführer der Accentro GmbH.
Eigentumswohnungen in Berlin und München besonders begehrt
Der größte Wohnungsmarkt Deutschlands, der Berliner Markt, konnte seine Verkaufszahlen im Vergleich zum Vorjahr um 22,2 % steigern: Insgesamt wechselten an der Spree 21.161 Wohnungen den Eigentümer. Im Ranking der absoluten Verkaufszahlen folgt München mit 15.024 Einheiten (inklusive Teileigentum) auf Platz zwei. „Wie begehrt Münchner Eigentumswohnungen sind, lässt sich auch an den glänzenden Umsätzen ablesen“, führt Mingazzini aus. „Im Berichtsjahr 2011 wurden an der Isar mehr als vier Milliarden Euro mit dem Verkauf von Eigentumswohnungen umgesetzt. In nur fünf Jahren hat sich das Münchner Ergebnis damit beinahe verdoppelt.“ Berlin kommt trotz deutlich mehr verkaufter Wohnungen lediglich auf einen Umsatz von 3,2 Milliarden Euro – was aber dennoch einem Plus von fast 30 % entspricht. Insgesamt hat sich der Berliner Markt für Eigentumswohnungen in vielen Bereichen stärker entwickelt als der Münchner, wie aus den zahlreichen Einzelrankings des Reports ersichtlich wird. „Berlin holt auf“, kommentiert Mingazzini.
Schere zwischen Nord- und Süddeutschland öffnet sich weiter
Im Städteranking der absoluten Verkaufsfälle belegen Hamburg und Köln mit 7.206 beziehungsweise 6.610 verkauften Wohnungen den dritten und vierten Platz. „Obwohl Hamburg über 400.000 Einwohner mehr zählt als München, kommt die Elbmetropole noch nicht einmal auf die Hälfte der Münchner Verkaufsfälle. Auch ist, im Gegensatz zur bayerischen Landeshauptstadt, die Zahl der jährlichen Wohnungsverkäufe in Hamburg seit Erscheinen des Wohneigentums-Reports kaum gestiegen; im Vergleich zu 2010 ist sie sogar leicht rückläufig. Deutschlands Wohnungsmärkte entwickeln sich in höchst unterschiedlichem Tempo – auffallend ist vor allem, dass das Nord-Süd-Gefälle steigt“, erläutert Mingazzini die Zahlen. Neben München belegen zahlreiche weitere süddeutsche Städte vordere Plätze in den einzelnen Rankings des Reports. So finden sich etwa in der Rangliste der Städte mit den meisten Verkäufen je 1.000 Einwohner neben München auch Regensburg, Erlangen, Freiburg, Heilbronn, Ingolstadt, Fürth und Mainz unter den Top Ten. „Vergleichsweise zurückhaltend zeigten sich die Wohnungskäufer 2011 dagegen in Ostdeutschland – ausgenommen Berlin, Dresden, Leipzig und Rostock – sowie in der Metropolregion Rhein-Ruhr“, so Mingazzini.
Durchstarter des Jahres: Frankfurt und Dresden
Bemerkenswert verlief das Jahr 2011 für die Wohnungsmärkte Frankfurts und Dresdens. Am Main stiegen die Verkaufszahlen um knapp 24 % auf über 4.000 Einheiten, der Umsatz pro Wohnung erhöhte sich um ein Fünftel auf durchschnittlich 260.599 Euro, und der Gesamtumsatz stieg um beinahe 50 %. „Besonders interessant ist die Tatsache, dass der Frankfurter Wohnungsboom des Jahres 2011 vor allem vom Neubausegment getragen wurde“, so Mingazzini. „Denn die Zahl der Verkäufe im Bestand war gegenüber 2010 rückläufig, während sich die Zahl der gehandelten Neubauwohnungen mehr als verdoppelte – von 744 auf 1.548 Einheiten.“ Überraschend gut sei das Jahr 2011 aber auch für die Akteure auf dem Dresdner Wohnungsmarkt gelaufen. In der Rangliste der deutschen Großstädte mit den meisten Verkaufsfällen belegt die sächsische Landeshauptstadt den fünften Platz – unmittelbar nach den vier Millionenstädten. 4.326 Wohnungen sind 2011 in Dresden verkauft worden – damit lässt die Elbmetropole, die im Vorjahresreport noch Platz zehn belegte, Stuttgart (4.309 Einheiten, Platz sechs), Frankfurt (4.043 Einheiten, Platz sieben), Düsseldorf (3.701 Einheiten, Platz acht), Nürnberg (3.638 Einheiten, Platz neun) und Bremen (3.634 Einheiten, Platz zehn) hinter sich.
Auch 2012 positive Entwicklung
Insgesamt zeugten die Ergebnisse des Jahres 2011 davon, dass die Aufholphase der deutschen Märkte für Eigentumswohnungen in vollem Gange ist, so Mingazzini. Auch 2012 werde sich diese Entwicklung fortsetzen. „Im laufenden Jahr werden die Umsätze weiter steigen. Dennoch gehe ich davon aus, dass die Zuwächse nicht mehr ganz so stark ausfallen – denn in zahlreichen Städten gibt es mittlerweile ein echtes Problem auf der Angebotsseite.“ Dies sei daran zu erkennen, dass mancherorts die Transaktionszahlen kaum noch gestiegen sind und dennoch kräftige Preissteigerungen durchgesetzt wurden. „Der deutsche Wohnungsmarkt erfreut sich bester Gesundheit“, so Mingazzini.