Ankommen mitten in München - das "Young Refugee Center"
Ein Alleskönner sollte das „Young Refugee Center“ (YRC) in München werden: Von der Registrierung über die erste Grundversorgung und medizinische Untersuchung bis hin zu Aufenthalts- und Schlafräumen – auf den sieben Stockwerken des ehemaligen Bürogebäudes werden künftig alle Abläufe der ersten Inobhutnahme für neuankommende minderjährige Flüchtlinge innerhalb von zwei bis drei Tagen abgewickelt, bevor sie nach dem Königssteiner Schlüssel bundesweit auf andere Inobhutnahmestellen verteilt werden.
Gebäudestruktur mit optimalen Umsetzungsmöglichkeiten
Im Erdgeschoss finden sich künftig zwei Eingänge, die 24 Stunden besetzt sind, ein Registrierungs- sowie ein großer Ruhe- und Aufenthaltsbereich. Ärztliche Kontrolle, Alterseinschätzung und Erstberatung erfolgen im ersten Obergeschoss. In den oberen Stockwerken befinden sich die Gruppenzimmer mit neuen Sanitärbereichen, Küchen und Aufenthaltsräume sowie die Büroräume der Betreiber.
Die Räume sollen hell und positiv gestaltet werden, um die Orientierung zu erleichtern. Die Planer stellten sich den Herausforderungen wie zum Beispiel ein internationales Symbol für "Küche" zu entwickeln. Es wurde ein Maiskolben, weil man den weltweit isst.
Die Experten von Modal M hatten bereits 2014 für die Regierung von Oberbayern das Konzept „Zusammenleben – Wohnen statt Wohnheim“ in Haidhausen erfolgreich entwickelt und umgesetzt. Hier wurden 17 separate Zwei- bis Dreizimmerwohnungen für bis zu sechs Bewohner geschaffen. Integriert mitten in einem der attraktivsten Münchner Stadtteile, bietet es neben Wohnraum Platz für eine Beratungsstelle für Asylbewerber, die auch ehrenamtliches Engagement vor Ort vernetzt.
Auch in der Stadtmitte war Modal M im Auftrag der Landeshauptstadt München bereits für die Sanierung von Wohnungen für Asylbewerber und einen Dachausbau für zusätzlichen Wohnraum verantwortlich.
Zu Gast auf der Biennale für Architektur
Die Projekte werden im Deutschen Pavillon auf der diesjährigen Biennale für Architektur in Venedig präsentiert. Unter dem Motto „Making Heimat. Germany, Arrival Country“ setzt sich das Team rund um Peter Cachola Schmal vom Deutschen Architekturmuseum mit integrativen Baukonzepten auseinander. Das Spektrum reicht von temporären Leichtbauhallen bis zu unterschiedlichsten Bauvorhaben des dauerhaften, günstigen Wohnungsbaus. Unter makingheimat.de wird künftig eine Datenbank sämtliche Projekte mit diesem Schwerpunkt versammeln.