Auswirkungen der Finanzkrise auf den Dresdner Büromarkt

Bis September diesen Jahres lief auf dem Dresdner Büromarkt alles rund und entsprechend stabil präsentierten sich die Vermietungszahlen. Doch langsam aber sicher macht sich die Finanzkrise bemerkbar und die abwartenden Haltung der Mieter bestimmt derzeit den Büromarkt der Elbmetropole: Umzugsentscheidungen werden verzögert – der Flächenbedarf häufig revidiert. „Eigentümer müssen sich auf die Entwicklungen am Markt einstellen und auf neue Anforderungen der Mieter eingehen“, so Dr. Eckhard Kaiser, Regionalleiter Dresden der Dr. Lübke GmbH.

Foto: pixelio.de/Bildpixel
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Weitet sich die Finanzkrise aus – Wie entwickelt sich die Konjunktur – Wie steht unser Unternehmen in 2009 dar? Angesichts dieser Unsicherheiten stellen viele Unternehmen ihre Umzugspläne – auch wenn bereits fest eingeplant – nochmals auf den Prüfstand und zögern eine Entscheidung hinaus. „Viele Firmen, deren Mietverträge aktuell auslaufen, verlängern ihren Vertrag erst mal nur um ein Jahr. So können sie in Ruhe das weitere Marktgeschehen abwarten und eine langfristige Entscheidung vertagen“, erklärt Kaiser.

Unternehmen, die trotz Krisenstimmung einen neuen Standort suchen, nehmen die definierten Suchkriterien, wie Fläche, Miete, Ausstattung und Standort nochmals genauer unter die Lupe. Dabei wird insbesondere der tatsächliche Flächenbedarf noch mal in Frage gestellt und auch Unternehmen, die grundsätzlich von einer Expansion ausgehen und weitere Mitarbeiter einstellen möchten sind hier zurückhaltender. Kaiser bringt es auf den Punkt: „Hat ein Mieter früher auch mal fünfe gerade sein lassen und 500 Quadratmeter angemietet, wenn er eigentlich nur 400 bis 450 Quadratmeter gesucht hat, ist man heute sehr darauf bedacht, nicht zu viel Fläche anzumieten.“

Dies zeichnet sich auch bei der Vertragsgestaltung ab: Die Mieter fordern mehr Flexibilität beim Flächenmanagement. War es bislang sehr häufig Usus, sich das Vorrecht auszubedingen weitere Flächen hinzuzunehmen, sichern sich jetzt viele Mieter vertraglich das Recht, Flächen abzugeben. Auch bei der Festlegung der Mietvertragslaufzeiten werden zunehmend flexible Lösungen nachgefragt. „Laufzeiten von drei bis fünf Jahren sind weiterhin Standard. Aber mehr und mehr Mieter – gleich, ob es sich um einen Existenzgründer handelt oder um ein überregionales Unternehmen, das den Standort Dresden nach zwei, drei Jahren überprüfen möchte - fordern beispielsweise bei einem 5-Jahresmietvetrag eine Sonderkündigungsrecht nach drei Jahren“, beschreibt Kaiser die Situation am Dresdner Büromarkt.

In der Elbmetropole machten Eigentümer in der Vergangenheit immer geringere Zugeständnisse oder stellten überhaupt keine Mietanreize mehr in Aussicht. Dies wird sich laut Kaiser jedoch wieder ändern: „Die Pakete werden sicherlich wieder größer. Gefragt sind kreative Eigentümer, die dem Mieter ein interessantes Angebot zusammen stellen.“ So lassen sich beispielsweise weniger gefragte Bestandsobjekte durch Investitionen in eine bessere Ausstattung und Maßnahmen zur Optimierung der Nebenkosten aufwerten.

Noch nicht durchgeschlagen ist die Krise auf die Mietpreise. Auch eine gestiegene Nachfrage nach günstigeren Lagen lässt sich noch nicht verzeichnen. Nach wie vor konzentrieren sich die Anfragen auf die 1-A-Lagen in den Stadtzentren bzw. auf starke Teilmärkte wie Flächen in Autobahnnähe.

Auch wenn sich aktuell noch keine großen Verschiebungen bezüglich Standorte, Mietpreise und Leerstandsrate abzeichnen, erwartet Kaiser, dass in 2009 überregionale Anmietungen, wie sie 2008 getätigt wurden, deutlich zurückgehen: „Wir gehen davon aus, dass auch bereits geplante Standorteröffnungen nochmals überprüft werden.“

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