Baukonjunktur und -kapazitäten

Bauindustrie: Keine Engpässe im personellen Bereich

Anlässlich des Tages der Deutschen Bauindustrie erklärte Peter Hübner, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, die deutsche Bauwirtschaft wisse mit Engpässen im personellen Bereich umzugehen. Im vergangenen Jahr wurden fast 13.000 neue Ausbildungsverträge abgeschlossen. Jedes vierte Bauunternehmen wolle seine Investitionen im Laufe des Jahres erhöhen.

Viel zu tun, packen wir es an. Seit 2009 hat die Bauwirtschaft 100.000 Arbeitskräfte eingestellt und beschäftigte Ende letzten Jahres 812.000 Personen. FOTO: PIXABAY
Viel zu tun, packen wir es an. Seit 2009 hat die Bauwirtschaft 100.000 Arbeitskräfte eingestellt und beschäftigte Ende letzten Jahres 812.000 Personen. FOTO: PIXABAY

Die Anstrengungen im Bereich Personal werden sich in den nächsten Jahren positiv entwickeln, so Hübner. Die Zahl der Beschäftigten wird 2018 auf 830.000 und 2019 auf 845.000 Personen ansteigen. Damit wird das Beschäftigungsniveau wieder um 140.000 Personen über dem Tiefpunkt des Jahres 2009 liegen.

Gute Auslastung von Personal und Geräten

Die Unternehmen des Bauhauptgewerbes hätten für das Jahr 2017 eine durchschnittliche Maschinenauslastung von 77 % gemeldet, berichtet Präsident Hübner. Verglichen mit den Branchen im verarbeitenden Gewerbe, deren Auslastung 2017 mit 87 % den höchsten Wert seit 2008 erreicht habe, gebe es im Bauhauptgewerbe noch "Luft nach oben". Hinzu komme, dass die Bauunternehmen inzwischen den "Investitionshebel" umgelegt hätten.

Trotz der Ausweitung der Kapazitäten glaubt Hübner dennoch nicht, dass kurzfristig Preissteigerungen vermieden werden könnten. Zum einen sähen sich die Unternehmen gezwungen, Veränderungen auf der Kostenseite, vor allem im Bereich der Baustoffe und der Bauprodukte in den Preisen weiterzugeben. Beispiele dafür seien die sprunghafte Entwicklung der Bitumenpreise, der Preise für Baustahl in Stäben sowie der Baustellenentsorgungskosten. Zum anderen sehe die Bauindustrie in der Preisentwicklung eine Normalisierung nach den Jahren der Baukrise, in der sich die Unternehmen an der Preisuntergrenze bewegt hätten.

Erstmals seit langem seien die Unternehmen wieder in der Lage, die Risiken des Baugeschäfts angemessen zu bepreisen. Die verbesserte Eigenkapitalausstattung zahle sich am Ende auch für den Auftraggeber aus, der nicht mehr mit den enormen Insolvenzrisiken im Bauhauptgewerbe rechnen müsse, die gerade in der Baukrise zwischen 1995 und 2005 viele Bauprojekte in Schieflage gebracht hätten. Im Jahre 2000 kamen auf 10.000 Unternehmen 446 Insolvenzen, im Jahre 2017 waren es nur noch 129.

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