Berlin benötigt mehr bezahlbaren Wohnraum. Unterstützt wird die Hauptstadt dabei vom größten kommunalen Wohnungsunternehmen degewo. Geplant ist, dass bis 2021 der Wohnungsbestand durch Neubau und Ankauf um jährlich 1.500 Wohnungen erhöht wird (hier berichtet die ivv über ein weiteres Bauprojekt). Dabei konzentriert sich das Wohnungsbauunternehmen auf die südöstlichen Bezirke, wo aktuell bereits 32.000 Wohnungen zum Verwaltungsbestand gehören.
degewo auf Wachstumskurs
Mit sieben Projekten startete degewo ihr Vorhaben im November 2017. Mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen möchte das Wohnungsunternehmen insbesondere in den Bezirken Marzahn-Hellersdorf und Treptow-Köpenick schaffen.
Die Bauvorhaben im Überblick:
- Marzahn-Hellersdorf: 255 Wohnungen sollen bis Herbst 2019 in der Ludwig-Renn-Straße entstehen. 38 Prozent der Wohnungen sind mietpreisgebunden und 22 Prozent werden in das Modellprojekt „Variowohnen“ integriert.
- Treptow-Köpenick: Es entstehen 101 Wohnungen in der Mahlower Straße, welche zu 100 Prozent mietpreisgebunden sind. Die Fertigstellung ist für das Frühjahr 2019 geplant.
- Treptow-Köpenick: 164 Wohnungen kommen in der Schönefelder Chaussee hinzu – 84 Prozent mit Mietpreisbindung. Das Projekt gehört zum Modellvorhaben „ToM“ für die Integration Geflüchteter.
- Treptow-Köpenick: Im Bohnsdorfer Weg sind sechs Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 72 Wohnungen ohne Mietpreisbindung geplant.
- Berlin-Mitte: In der Lehrter Str. 23–25 wird es zukünftig 118 neue Wohnungen, welche zu 100 Prozent mietpreisgebunden sind, geben.
- Neukölln-Gropiusstadt: Es entstehen 99 Wohnungen. 37 Prozent davon werden im Rahmen der Mietpreisbindung gefördert. Ein Viertel der Wohnungen soll außerdem barrierefrei sein.
- Reinickendorf: Im Tramper Weg 6 werden auf dem degewo-eignen Grundstück 57 neue Mietwohnungen entstehen. 51 Prozent werden sozial gefördert. Das Projekt soll im Sommer 2019 fertiggestellt werden.
Wohnungsbau mit besonderem Schwerpunkt
Für zwei der genannten Bauvorhaben hat das Wohnungsunternehmen degewo einen besonderen Fokus gesetzt. In einem der fünf geplanten Gebäude in der Marzahner Ludwig-Renn-Straße werden die neu geschaffenen Wohnungen den Anforderungen des Förderprogramms „Variowohnen“ des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung entsprechen. Diese Wohnungen sind auf die Bedürfnisse von Studenten zugeschnitten. Entsprechend plant die degewo Studiowohnungen und 3-Raum-Wohngemeinschaften. Außerdem soll es Gemeinschaftsküchen und -räume geben. In einem weiteren Gebäude entstehen seniorengerechte Wohnungen.
In der Schönefelder Chaussee wird im Rahmen des Modellprojektes: „ToM – Tolerantes Miteinander“ gebaut. Rund die Hälfte der Wohnungen ist für Geflüchtete mit Bleiberecht vorgesehen. Eine Betreuung erfolgt durch einen sozialen Träger vor Ort. Gemeinschaftsräume, ein Anwohnercafé und eine Kita sollen den nachbarschaftlichen und interkulturellen Austausch fördern.
Bei den genannten Bauprojekten werden die Mieten der mietpreisgebundenen Wohnungen durchschnittlich bei 6,50 Euro pro Quadratmeter liegen, wie es in der Kooperationsvereinbarung „Leistbare Mieten, Wohnungsbau und soziale Wohnraumversorgung“ mit den sechs landeseigenen Wohnungsunternehmen und dem Senat vereinbart wurde. Wohnungen, die zum frei finanzierten Teil gehören, sollen für durchschnittlich unter zehn Euro pro Quadratmeter angeboten werden.