Demografie beeinflusst Immobilienmarkt

Treppensteigen, Blumengießen, Rasen mähen: Was jahrelang kein Problem war und sogar Spaß machte, wird im Alter schnell zur Bürde. Weil vielen älteren Menschen das Einfamilienhaus oder die Villa über den Kopf wächst, entscheiden sie sich für einen Neubau auf eigenem Grundstück. „Auf diese Weise entsteht einerseits zusätzlicher Wohnraum für neue Mieter und Käufer. Andererseits müssen ältere Menschen nicht ihr Umfeld aufgeben“, sagt Michael Balek, Chefentwickler der Euro Grundinvest.

Foto: pixelio.de/Carl-Ernst Stahnke
Foto: pixelio.de/Carl-Ernst Stahnke

Durch alle Stadtteile und Gesellschaftsschichten hinweg veräußern Rentner in München zunehmend ihre Immobilien – und bauen sich ein neues Domizil auf dem eigenen Grundstück. „Ziel der älteren Immobilienbesitzer ist hierbei, die künftige Wohnfläche von der Größe in etwa zu erhalten, diese aber auf eine Ebene zu bringen. Zudem soll die neue Ausstattung moderner und funktionaler sein“, erklärt Balek. Ein häufiger Extrawunsch sei zudem ein zusätzliches Zimmer für eine Pflegekraft oder eine barrierefreie Dusche in XL-Format samt Sitzgelegenheit.
Der Vorteil: Selbst wenn die alte Immobilie abgerissen und an ihrer Stelle eine neue gebaut wird, bleibt den Senioren ihr bekanntes Umfeld erhalten. „Die Erinnerung an das Leben in der Immobilie ist einer der Haupthinderungsgründe, sich von einem Objekt zu trennen – selbst wenn die Lebensqualität in einer anderen Immobilie besser wäre“, erläutert Balek. Durch den Neubau ändert sich zwar die Immobilie selbst; Umgebung und Nachbarschaft bleiben jedoch erhalten. Ein angenehmer Nebeneffekt: Der Verkauf des Bestandsobjektes an einen Bauträger, der die Fläche anschließend entwickelt und vermarktet, spült älteren Käufern zusätzliches Geld in die Kassen. „Auf diese Weise lassen sich teilweise der Wohnstandard erhöhen oder Ausgaben für die Pflege kompensieren. Der Verkauf und Neubau in Fremdregie ist darüber hinaus meist die nachhaltigere Variante gegenüber so genannten Umkehrhypotheken (Reverse-Mortgages), bei denen die Immobilie stückweise verfrühstückt wird.“
Laut statistischem Landesamt wird die Bevölkerungsgruppe der über 65-Jährigen bis zum Jahr 2030 am stärksten wachsen – und zwar auf knapp 20 %. Balek rät älteren Eigentümern von Immobilien, rechtzeitig über die Zukunft nachzudenken. Immer wieder würden Entscheidungen bis zum Tod eines Lebensgefährten oder einer Krankheit aufgeschoben, was ein übereiltes Handeln unter Zugzwang zur Folge hat. „Wer sich rechtzeitig über Alternativen informiert, kann indes seine Lebensqualität bis ins hohe Alter nachhaltig verbessern.“
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