Dena-Feldversuch: Informierte Mieter heizen sparsamer

Mieter, die monatlich über ihren Heizungsverbrauch informiert werden, benötigen im Durchschnitt 16 Prozent weniger Energie als Mieter, die keine regelmäßige Heizinformation erhalten.

Übergabe des Zwischenberichts „Bewusst heizen, Kosten sparen“ an Bauministerin Barbara Hendricks. (Foto: dena)
Übergabe des Zwischenberichts „Bewusst heizen, Kosten sparen“ an Bauministerin Barbara Hendricks. (Foto: dena)

Das ist das zentrale Ergebnis des zweiten Zwischenberichts im Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“, der Bundesbauministerin Barbara Hendricks in Berlin übergeben wurde. Das Pilotprojekt wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund und dem Bundesbauministerium durchgeführt. Auch die Mieter in der Nachbarschaft profitierten vom Praxistest: So sinkt in den Gebäuden der Modellregionen der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 12 Prozent. Dies ist insbesondere auf den verstärkten Austausch innerhalb der Mieterschaft und die erhöhte Sensibilisierung aller Mieter im Zuge der Mieteransprache im Projekt zurückzuführen. Zugleich zeigt die Auswertung tausender Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen aus ganz Deutschland, die über keine kontinuierlichen Informationen zum Heizungsverbrauch verfügen: Der Verbrauch für Heizung blieb in diesen Häusern in den letzten drei Wintern klimabereinigt weitgehend stabil. Das zeigt, wie bemerkenswert die Einsparerfolge der Mieter in den drei Modellregionen sind.

Mieter können Einsparungen halten

Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Das Ergebnis überzeugt gleich mehrfach. Denn die meisten Mieter in unserem Modellvorhaben können Einsparungen und Kostensenkungen erzielen und die Einsparung dann auch halten. Eine gute Nachricht für die Energiewende und die Mieterhaushalte in Deutschland. In der dritten Heizperiode gilt es nun, dieses Ergebnis weiter zu überprüfen.“

190 Haushalte am Versuch beteiligt

In dem Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“ testen derzeit 190 Haushalte kostenlos das Energiedatenmanagement. Die Liegenschaften stammen aus der Zeit zwischen 1905 und 2009 und weisen einen für Deutschland typischen Sanierungsstand auf: Einige Gebäude wurden seit dem Bau energetisch noch nicht saniert, andere Gebäude wurden teilweise bis komplett saniert. Das Modellvorhaben startete im Herbst 2013 und wird bis Mitte 2016 fortgesetzt. Bei dem Modellvorhaben kommt das sogenannte Energiedatenmanagement zum Einsatz, in dem die Daten zum Heizungsverbrauch mithilfe von Funkzählern erfasst, digital von ista aufbereitet und den Mietern über ein Internetportal oder auch per Post zur Verfügung gestellt werden. Die aktuellen Verbrauchsdaten können die Mieter mit dem Verbrauch im Vormonat, im Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen. Auf dieser Grundlage können die Mieter selbst entscheiden, ihr Heizverhalten zu verändern.

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass zu Prozessen, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, der Verantwortliche Verfahrensverzeichnis führen muss. Insbesondere bei einer Prüfung durch die Datenschutzbehörden muss der Verantwortliche...
Printer Friendly, PDF & Email
25.1.2022
Mit dem Heizungscheck Online des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW und des Energiedienstleisters Getec können Wohnungsunternehmen mit geringem Zeitaufwand ein digitales Gutachten inklusive...
13.1.2022
Klimaschutz in der Stadtentwicklung
Das Land Brandenburg hat sich entsprechend des neuen Klimaschutzgesetzes der Bundesregierung zum Ziel gesetzt, bis spätestens zum Jahr 2045 klimaneutral zu werden. Dem klimagerechten Umbau der Städte...
6.9.2022
Angesichts steigender Gaspreise
Die Heizkosten explodieren. Vertreter der Wohnungswirtschaft befürchten, dass mit den Jahresabrechnungen sozialer Sprengstoff in Mieterhaushalte getragen wird. Eine schnelle Umstellung auf neue...
23.11.2023
Revitalisierung
Fünf schmale Hochhäuser in den 70er-Jahren erbaut, stehen in Halle-Neustadt. Das mittlere Gebäude, die Scheibe "C", wird nach gut 20 Jahren Leerstand umfassend saniert und wieder seiner ursprünglichen...
8.6.2021
„Gewohnt gut“-Auszeichnung des BBU
Mit der Sanierung und Aufwertung der Röbeler Vorstadt hat die Gebäude- und Wohnungsverwaltung GmbH Wittstock (GWV Wittstock) ein generationengerechtes und grünes Quartier geschaffen, das energetisch...
9.5.2023
IVV-Roundtable am 10. Mai ab 11 Uhr live und gratis
Wer soll das bezahlen? Diese Frage schlägt Klimaschutzminister Robert Habeck derzeit entgegen, weil der das Ende von Gas- und Ölheizungen beschleunigen möchte. Kann die Übergabe der Heizungen an...