46 Prozent der Unternehmen klagen darüber, speziell für den technischen Bereich keine Fachkräfte finden zu können. Die Mehrheit (74 %) prophezeit sogar, dass sich die Lage in Zukunft weiter zuspitzen und die Rekrutierung technischer Fachkräfte noch schwieriger werden wird. Gleichzeitig zählen die Unternehmen Neubau und Modernisierung zu wichtigen Zukunftsthemen. Gerade in diesen Bereichen steigen die energetischen, bautechnischen und baurechtlichen Anforderungen; der Anteil an Technologie in den Gebäuden wächst. Es fehlt jedoch an Bautechnikern und -leitern. Doch wie kann der Teufelskreis durchbrochen werden? Es müssen nicht gleich neue Mitarbeiter her. Eine Option ist es, vakante Stellen mit zwar kaufmännisch ausgebildeten aber technisch affinen Mitarbeitern zu besetzen und ihr Fachwissen durch Weiterbildung zu erweitern.
Solide Ausbildungsbasis
Mit der Berufsausbildung zum Immobilienkaufmann/frau sind die Befragten zufrieden (77 %). Dies ist auch der häufigste Ausbildungsberuf in den Unternehmen. Jedoch bilden 31 Prozent der Unternehmen nach eigenen Angaben aufgrund von Zeit-, Kapazitäts- und Qualifikationsmängeln oder einer geringen Unternehmensgröße nicht aus. Allerdings wird es gerade für kleinere Unternehmen in Zukunft kritisch, können sie bei der Rekrutierung häufig nicht mit dem „Glamour“ größerer Unternehmen oder anderer Branchen mithalten.
Frühzeitig die Führungskräfte entwickeln
Der demografische Wandel wird bei der Betrachtung des Durchschnittsalters der Führungskräfte sichtbar. Rund 20 Prozent der Führungskräfte sind über 60 Jahre alt. Im Jahre 2015 waren lediglich 13 Prozent der Führungskräfte in diesem Alter. Für die Zukunft der Unternehmen ist es daher wichtig, frühzeitig in die Führungskräfteentwicklung zu investieren.
Auch unter den Sachbearbeitern stellt die Altersgruppe zwischen 46 und 55 mit 37 Prozent die größte Gruppe dar. Daher sehen es die Unternehmen als wichtig, dass ältere Mitarbeiter über aktuelles Fachwissen verfügen (95%).
Allgemein greifen bereits 92 Prozent der befragten Unternehmen auf einzelne oder mehrere Personalentwicklungsinstrumente zurück. Am stärksten verankert sind strukturierte Mitarbeitergespräche (82 %) und Stellenbeschreibungen (52%).
Welche Kompetenzen verlangt die Digitalisierung?
Die Digitalisierung stufen die Unternehmen als wichtigste Herausforderung der kommenden Jahre ein. In diesem Zusammenhang wird auch „verwandten“ Themen, wie etwa EDV-Umstellung und Prozessoptimierung eine hohe Priorität beigemessen. Die Branche ist in zunehmendem Maße der Ansicht, der Einsatz „guter“ Software sei für eine Vereinfachung der Verwaltungstätigkeit wichtig. Dies bleibt nicht ohne Konsequenzen für den (Weiter-) Bildungsbedarf der Unternehmen. Insbesondere bei Sachbearbeitern messen die Befragten der IT-Kenntnis eine besonders hohe Relevanz bei, und vertreten die Meinung, Fähigkeiten in diesem Bereich sollen verstärkt vermittelt werden (42%).
An der EBZ Personalentwicklungsstudie nahmen 335 Unternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft teil. Sie wurde im Auftrag des EBZ von InWIS Forschung & Beratung durchgeführt.
EBZ, Margarethe Danisch