Grundlagen einer weihnachtlichen Imagekampagne
Weihnachten steht vor der Tür und viele Unternehmen nutzen diese Zeit für emotionale Imagekampagnen. So kennen viele Menschen den berühmten Coca-Cola-Spot mit dem Weihnachtstruck und der Kultfigur Santa Claus, die jedes Jahr die besinnliche Weihnachtszeit in der Werbung einleiten.
Botschaften im besonderen Gewand
Sehr beliebt sind seit einigen Jahren Kampagnen mit einem gesellschaftlichen Bezug, der zum Nachdenken anregen und dem Unternehmen eine Aura von emotionaler Tiefe durch Verantwortungsbewusstsein geben soll. Gerade in der Zeit vor Weihnachten und auch zwischen den Jahren sind die Menschen besonders empfänglich für diese Art von Botschaften.
Auch Hausverwaltungen nutzen die besinnliche Zeit, um sich bei ihren Kunden mit einem Brief oder einer Postkarte für die Zusammenarbeit zu bedanken und auf gemeinsam erreichte Ziele hinzuweisen. Aber lohnt es sich möglicherweise, noch mehr Zeit und Geld in eine emotionale Imagekampagne zu investieren und welche Art von Ansprache ist sinnvoll?
„Positionierung im relevanten Markt“
Ob es sich lohnt oder nicht hängt grundsätzlich von der Ausgangsposition und den strategischen Zielen der jeweiligen Hausverwaltung ab. Dies nennt man in der Marketingsprache auch die „Positionierung im relevanten Markt“. Hierbei lassen sich in Bezug auf das Image einer Hausverwaltung zwei Zieloptionen unterscheiden: erstens die Imagepflege und zweitens die Imageveränderung. Daneben spielen die angestrebte Intensität der Wirkung und das zur Verfügung stehende Budget eine Rolle.
Soll beispielsweise das Image gepflegt werden, besteht die Möglichkeit, dies im kleinen Format mit einem Schreiben vorzunehmen, wie mit beispielsweise einer Postkarte oder einem Brief, in dem auf ein Jahr zurückgeblickt und zukünftige Projekte angekündigt werden. Es lassen sich aber auch besondere Kundenreferenzen hervorheben, die Vertrauen schenken und die Wahl der Hausverwaltung bestätigen. Für mehr Ausstrahlung und Tiefe bietet es sich an, auf Firmenwerte der Verwaltung oder auf ein gesellschaftliches Engagement hinzuweisen. Bei einem größeren Budget empfiehlt es sich, dies in Form einer Imagebroschüre oder einem Video zu produzieren, die im besonderen Maße die Firmenidentität mit samt Historie und der Vision der Gründer, aber auch einzelne Mitarbeiter im Portrait hervorheben.
Emotionale Verbundenheit darstellen
Studien zeigen, dass insbesondere die Präsentation einzelner Menschen und vor allem der Gründer mit ihren persönlichen Werten die emotionale Verbundenheit zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer stärken kann, die gerade in Krisenzeiten kleine Fehler verzeihen lässt. Hier liefert der Gebäudedienstleister WISAG ein sehr schönes Beispiel für eine Imagekampagne mit einem Firmenvideo, in dem vor allem auf die ursprüngliche Vision des Firmengründers Claus Wisser und die gemeinsamen Werte der Belegschaft eingegangen wird.
Will man ein Image nicht nur pflegen, sondern auch verändern, spielt die richtige Aussage eine sehr viel größere Rolle. Entscheidend für den Erfolg ist hierbei, gezielt auf die Bedenken der Kunden einzugehen. Dies setzt eine umfangreiche Analyse durch eine Kundenzufriedenheitsbefragung oder aber des Beschwerdeverhaltes voraus. In der Kampagne gilt es dann, ausgehend von dem Zielimage konkrete Lösungsvorschläge vorzustellen und Maßnahmen sowie erste Meilensteine zu konkretisieren. Erfolgsentscheidend ist es zu zeigen, dass etwas unternommen wird.
Imagepflege oder Imageveränderung?
BILD: VERENA KOENIG
Andere Branchen liefern hierbei sehr viele gute Beispiele im großen Format. So setzt Facebook mit seiner aktuellen Testimonial-Kampagne eindrucksvoll Akzente. Unter dem Motto „Mache Facebook zu deinem Facebook“ wird zum einen die Angst der Menschen vor Datenverlust thematisiert und zum anderen den Nutzern die verschiedenen Funktionalitäten zur Datensicherzeit nähergebracht. Facebook- Kunden erzählen in dieser Imagekampagne von ihren persönlichen Bedenken gegenüber Facebook und Facebook beruhigt sie mit den entsprechenden Antworten. Damit versucht Facebook, auf emotionale Art und Weise einen Imagewandel zu vollziehen hin zu einer vertrauenswürdigeren Firmenidentität. Sicherlich ist diese Art von Testimonial-Kampagne auch für die eine oder andere Hausverwaltung von Interesse, da auch in dieser Branche zukünftig das Thema Digitalisierung und die Angst vor Datenverlust die Kundenbeziehungen verändern wird.
Autorin: Prof. Verena König, Duale Hochschule Baden-Württemberg, Mannheim
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