Sind innovative Dämmstoffe eine Alternative zu Polystyrol?
Die Funktionsweise von Wärmedämmstoffen basiert auf der Reduktion des Wärmestromes durch das Bauteil, zum Beispiel die Außenwand. Je stärker das Abfließen der Wärme verhindert wird, umso höherwertiger ist die wärmedämmende Eigenschaft des betrachteten Bauteils zu bewerten. Alle klassischen Wärmedämmstoffe erreichen dies durch einen hohen Porenanteil in einem geringen Anteil eines Feststoffes. Die Poren oder Hohlräume eines Wärmedämmstoffes sind dabei mit Luft gefüllt. Luft leitet die Wärme sehr viel schlechter als feste Materialien. Aus diesem Grund wird versucht, den Luftanteil in Wärmedämmstoffen möglichst hoch einzustellen.
Aerogele, das Leichtgewicht unter den Wärmedämmstoffen
Aerogele weisen einen Porenanteil von bis zu 99,9 Prozent auf. Damit sind Aerogele zurzeit der leichteste Feststoff der Welt. Die einzelnen Poren dieses Stoffes sind mikroskopisch klein und können mit dem bloßen Auge nicht erkannt werden. Wegen seiner homogenen und transparenten Struktur werden Aerogele auch als „gefrorener Rauch“ bezeichnet. Da dieser Wärmedämmstoff aus amorpher Kieselsäure besteht, zählt er zu den mineralischen Stoffen, ist nicht brennbar und gilt als physiologisch weitgehend unbedenklich.
Aerogele können aufgrund ihres geringen Gewichts und Festigkeit nicht in reiner Form im Bauwesen eingesetzt werden. Sie werden in der Regel als Granulat in Trägerstoffen wie Glas- oder Steinwollen integriert und zum Teil zur einfacheren Verarbeitbarkeit mit Gipskartonplatten kaschiert.
Vakuum Isolationspaneele – die verletzliche Art der Dämmung
In einem Vakuum findet praktisch kein Wärmetransport mehr statt. Dadurch reduziert sich der Wärmefluss in Vakuum Isolationspaneelen (VIP) auf den Feststoff, der das Vakuum umschließt. VIP bestehen aus einem hochporösen Stützkern, zum Beispiel Kunststoffschaum, der vakuumiert und mit einer gasdicht verschweißten Verbundfolie umhüllt wird. Damit können Wärmeleitfähigkeiten von bis zu ca. 0,005 W/mK erreicht werden. Mithilfe von wenigen Zentimeter starken VIP lassen sich verhältnismäßig schlanke Außenwandkonstruktionen realisieren, die den Anforderungen der EnEV genügen.
Die Tabelle in der IVV-Sonderausgabe 2017/18 stellt die im Artikel vorgestellten Wärmedämmstoffe vergleichend gegenüber.
Fazit
Innovative Materialentwicklungen auf dem Gebiet der Wärmedämmungen können baukonstruktive Nachteile herkömmlicher Systeme ausgleichen, ihr großflächiger Einsatz jedoch an den derzeit noch hohen Materialkosten scheitert.
Den ausführlichen Artikel lesen Sie im Sonderheft der IVV.
Autor: David Jost, Immobilien-Ökonom, EBZ Business School
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Klimaschutz versus Dämmwahnsinn
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