Immobilienwirtschaft: Zu wenige Frauen in Führungspositionen?

83 Prozent der deutschen Immobilienunternehmen sind der Meinung, dass sich ein ausgeglichener Anteil an Frauen und Männern in Führungspositionen langfristig erfolgsfördernd auf ein Unternehmen auswirkt. Dies ist ein Ergebnis aus einer Umfrage zur aktuellen Situation von Frauen in der Immobilienbranche, die der ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss e.V. und die Initiative Corporate Governance der deutschen Immobilienwirtschaft (ICG) unter ihren Mitgliedsunternehmen und -verbänden durchgeführt haben.

FOTO: PIXABAY
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63 Prozent der Umfrageteilnehmer erwarten, dass das Thema „Frauen in Führungspositionen“ in den nächsten Jahren hinsichtlich der Unternehmensstrategie an Bedeutung gewinnen wird. „Um diesen Prozess zu begleiten, brauchen wir diese verbindliche Datenlage und Transparenz zum Status Quo von Frauen in der Immobilienbranche“, so Bärbel Schomberg, Vizepräsidentin des ZIA und langjährige Vorstandsvorsitzende der ICG.

Anteil von Frauen in Führungspositionen im Durchschnitt bei 15,3 Prozent
Rund 19 Prozent der deutschen Immobilienunternehmen besitzen bereits einen verbindlichen Umsetzungsplan zur Erhöhung ihres eigenen Frauenanteils. Bei knapp 70 Prozent der Unternehmen liegt ein solcher Plan überhaupt noch nicht vor. „Bei der Partizipation und der Präsenz von Frauen in Führungspositionen deutscher Immobilienunternehmen stehen wir noch am Anfang eines langen Wegs“, so Schomberg. „Die ICG und der ZIA möchten für seine Mitglieder diesen Prozess mit innovativen Vorschlägen und Ideen aktiv vorantreiben, zum Beispiel mit dem ICG-Projekt ‚Diversity on Boards‘. Der Anteil von Frauen innerhalb der ersten beiden Führungsebenen ist insgesamt sehr schwach ausgeprägt und liegt im Durchschnitt bei rund 15,3 Prozent. Erst in der dritten Führungsebene steigt der Anteil von Frauen etwas deutlicher auf 27,6 Prozent.

Gezielte Unterstützung qualifizierter Bewerberinnen
Laut Umfrage findet aktuell nur ein geringer Teil von Studienabsolventinnen den Weg in die Immobilienwirtschaft. Der Anteil weiblicher Fachkräfte bei Neueinstellungen liegt sowohl nach einer Ausbildung als auch nach einem Hochschulabschluss unter 40 Prozent. „Diese Zahlen belegen, dass wir mit der Förderung von Frauen nicht erst im Unternehmen selbst anfangen dürfen“, sagt Schomberg. „Der Bereich der Aus- und Weiterbildung ist die erste wichtige Stellschraube, um Frauen für unsere Branche zu gewinnen. Dabei geht es insbesondere darum, die Vielfalt und das enorme Gestaltungspotenzial – beispielsweise durch die ZIA-Initiative „Gestalte unsere Zukunft“ – insbesondere für den weiblichen Nachwuchs hervorzuheben. Immerhin ist die Immobilienwirtschaft einer der größten Wirtschaftszweige in Deutschland.“

Flexibilität von Arbeitszeit und -platz findet starke Anwendung
Laut den Ergebnissen der Umfrage sind die derzeit am stärksten angewandten Maßnahmen zur Erhöhung des Frauenanteils in Führungspositionen flexible Modelle bei der Arbeitszeit und dem Arbeitsplatz, Talent-Pools zur Identifikation von potentiellen Führungskräften, die Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie die Förderung und Wiedereingliederung von Rückkehrerinnen aus der Elternzeit.

Die Umfrage wurde von Dezember 2015 bis Mitte Februar 2016 durchgeführt. Insgesamt haben sich 43 Mitglieder des ZIA und der ICG hieran beteiligt.

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