Mehr Chance als Risiko – Digitalisierung schafft Mehrwert fürs Wohnen

Die Akteure der Wohnungswirtschaft sind sich einig: die Möglichkeiten von Smart Home-Technik werden schnell wachsen, die Nachfrage deutlich steigen. Unter der Überschrift „Digitale Welt – Mehrwert fürs Wohnen?“ diskutierten Vertreter der degewo mit Experten aus der Wohnungswirtschaft, Architekturszene und Politik darüber, wie die digitale Zukunft das Wohnen für den Mieter verändert.

BILD: DEGEWO
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Zukunftsforscher Jens Hansen erklärte: „Die Digitalisierung wird auch die Wohn- und Immobilienwirtschaft in Bewegung bringen. So vernetzen sich im Bereich Wohnen schon jetzt die Dinge. Und im Bereich Bauen und Infrastruktur wird das autonome Auto vielleicht mehr Auswirkungen haben als die Energiewende.“ Denn durch autonomes Fahren verschiebe sich die Standort-Attraktivität, ist der Inhaber der Jens Hansen Consulting GmbH sicher. Smart-Home-Anwendungen bieten für Vermieter und Mieter eine Menge Chancen, das Leben komfortabler zu gestalten.

An diesem Punkt setzte der Vorsitzende des Bitkom-Arbeitskreises Connected-Home, Stephan Schneider, an: „Smart-Home-Technologien sollten den Menschen helfen und nicht den Unternehmen.“ Schneider, der auch Vorstandsvorsitzender des Businessnetzwerkes „Digitale Stadt Düsseldorf“ ist, ergänzte, er erwarte nicht, dass künftig ein Unternehmen die Lösung für alle Anwendungen anbietet, sondern viele kleinere Start-Ups die Innovationen entwickeln. Dann werde es darauf ankommen, dass die verschiedenen Technologien miteinander kommunizieren können. „Digitale Transformation bedeutet vernetzt zu denken und vernetzt zu handeln.“

Einen kritischeren Blick auf die Zukunft warf Nadin Heinich. Die Gründerin des „plan A“ Büros für Architekturkommunikation. „Smart Homes sollten nicht nur als Wachstumsmarkt mit viel Luft nach oben verstanden werden. Die Menschen fragen sich: Was ist wirklich neu? Brauche ich das? Kann ich das auch ändern oder abschalten? Und was passiert mit meinen Daten?“ In der lebhaften Diskussion meldete sich auch Dr. Thomas Welter zu Wort. Der Bundesgeschäftsführer des Bundes Deutscher Architekten BDA verwies darauf, dass digitale und analoge Welt in keinem Gegensatz stehen sollten. „Nicht jedes Defizit lässt sich durch Digitalisierung verbessern. Wir brauchen das Beste aus beiden Welten.“

Das kommunale Wohnungsunternehmen degewo sieht in der Digitalisierung vielfältige Chancen – für einen besseren Kundenservice, für effizientere Prozesse, für innovative Produkte.

Die Fachtagung unter dem Motto "Verantwortung für die Stadt" fand am 27.10.2015 in Berlin statt.

► Video: Digitale Welt - Mehrwert füs Wohnen?
► Artikel "Wie digital arbeitet die Wohnungswirtschaft?": Heft 03/2016 der IVV immobilien vermieten & verwalten
► Artikel "Mietern ist persönlicher Kontakt trotz Digitalisierung wichtig": Heft 01-02/2016 der IVV immobilien vermieten & verwalten
► Weiterbildung für MItarbeiter aus der Immobilienwirtschaft zum Thema Digitalisierung

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