Mieterstromprojekte haben es künftig leichter

Die regierenden Koalitionspartner einigten sich jetzt zu Nachbesserungen am Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG). Demnach werden künftig Mieterstrommodelle ermöglicht. Mieter könnten dann aus quartier- oder hauseigenen EEG-Anlagen, wie z.B. Photovoltaikanlagen, Strom vom Dach oder Keller beziehen, ohne dass eine EEG-Umlage fällig wird. Die Konditionen zum Strombezug sollen zwischen Vermieter und Mieter frei verhandelbar sein. Die Einigung begrüßt u.a. der GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen ausdrücklich.

FOTO: FOTOLIA/FINECKI
FOTO: FOTOLIA/FINECKI

Mieterstrom ist Strom, der in den Wohnquartieren erzeugt und nicht ins allgemeine Stromnetz eingespeist, sondern direkt von den Mietern genutzt wird. Dadurch bleibt der Strom vor Ort und entlastet das Netz.

Es gibt derzeit noch eine weitere Hürde für den Mieterstrom. Wohnungsunternehmen, die Strom aus erneuerbaren Energien wie Photovoltaik oder aus Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) lokal erzeugen wollen, werden steuerlich benachteiligt. Sobald sie den erzeugten Strom ins allgemeine Netz einspeisen oder den Mietern zur Verfügung stellen, wird die eigentlich gewerbesteuerbefreite Vermietungstätigkeit gewerbesteuerpflichtig. „Wohnungsunternehmen, die Strom erzeugen, zahlen für das damit verbundene Geschäft wie jeder andere auch die Gewerbesteuer. Aber warum sollte ihr Vermietungsgeschäft dadurch benachteiligt werden? Das macht keinen Sinn, ist ungerecht und muss daher dringend im Gewerbesteuergesetz korrigiert werden“, forderte GdW-Präsident Axel Gedaschko.

Das Parlament soll nun das Bundeswirtschaftsministerium ermächtigen, eine entsprechende Verordnung für Mieterstrom zu erlassen.

Andere Meldungen zu diesem Thema:
Wohnungswirtschaft: So gelingt der Einstieg in Mieterstrom
Mieterstrom: Für alle Arten von Immobilien interessant
Berliner Energieagentur (BEA) übernimmt Betriebsführung Ihres BHKW

Termin in unserer Datenbank:
Mieterstrom und mehr: Kooperationsmodelle in der Praxis

Die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) schreibt vor, dass bei der Erhebung von personenbezogenen Daten der Betroffene zu informieren ist. Wenn Sie ein neues Mitglied in Ihren Verein aufnehmen, erfassen Sie Daten von diesem neuen Mitglied. Über diese Erhebung müssen...
Printer Friendly, PDF & Email
4.7.2023
Strategie zum Ausbau der Photovoltaik
Ein neues Modell zur gemeinschaftlichen Stromversorgung, Vereinfachungen beim bestehenden Mieterstrommodell und Verbesserungen für Betreiber von Balkonsolaranlagen – das sind zentrale Elemente der...
22.9.2022
Hohe Stromkosten
Die Zahl der Photovoltaikanlagen steigt kontinuierlich, 2022 gibt es bereits über 2 Millionen auf deutschen Dächern. Neben allgemeinen Nachhaltigkeitstrends ist dafür vor allem die Entwicklung der...
28.7.2022
UTB hatte die Baugenehmigung für ein neues urbanes Quartier mit 202 Mietwohnungen und Gewerbeflächen in Berlin-Lichtenrade bekommen. Der Projektentwickler ist gleichzeitig Eigentümer und verspricht...
4.9.2023
PV-Strom in der Wohnungseigentümergemeinschaft
Mit dem Solarpaket I hat das Bundeskabinett die Einführung eines neuen bürokratiearmen Modells zur gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung beschlossen. Vor allem für Wohnungseigentümergemeinschaften ist...
21.9.2022
Mieterstrom
Die Gebäude- und Wohnungsbaugesellschaft Wernigerode verwaltet in der Harzmetropole etwa 3.000 Wohneinheiten mit einer Gesamtwohnfläche von 176.000 Quadratmetern. Zahlreiche Plattenbauten sind im...
23.10.2023
Sonnenstrom im Norden der Bayern-Metropole
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft GWG München und die Stadtwerke München (SWM) setzen auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt gemeinsam auf den zügigen Ausbau der Photovoltaik auf Münchens...