Vermieter beleidigt Mieter als „Schweinebacke“

Wenn ein Mietverhältnis zu Ende geht, dann ist das manchmal auch nicht angenehmer als eine auseinanderbrechende Ehe. Die Parteien beschimpfen sich, vergreifen sich erheblich im Ton.

1167
Bild: M. Eisinger
Bild: M. Eisinger

Aus dem Tatbestand

So schrieb etwa ein Ex-Vermieter seinem Ex-Mieter Kurznachrichten auf das Handy, in denen er die Begriffe „Schweinebacke“, „asozialer Abschaum“ und „Lusche allerersten Grades“ verwendete. Der Betroffene forderte auf gerichtlichem Wege ein Schmerzensgeld.

Aus den Entscheidungsgründen

Doch von der höchsten zuständigen Gerichtsinstanz wurde ihm das verweigert. Die Begründung: Erstens handle es sich um keine besonders schwerwiegenden Ehrverletzungen, zweitens hätten sie als SMS keine besondere Breitenwirkung entfaltet, drittens sei auch der Zeitraum der Beschimpfungen sehr kurz gewesen. Es bleibe dem Beleidigten überlassen, eventuell Unterlassungsansprüche durchzusetzen, um künftig nicht mehr belästigt zu werden.

Quelle: LBS-Infodienst Recht und Steuern

Unpünktliche Zahlung, unerlaubte Hundehaltung, Lärm und vieles andere kann das Mietverhältnis stören. Verhält sich der Mieter nicht vertragstreu, kann der Vermieter eine Abmahnung aussprechen. Eine solche Abmahnung ist die Vorstufe für weitergehende Maßnahmen, wie...

Gericht: BGH
Aktenzeichen: VI ZR 496/15
Urteil vom: 24.05.2016

Redaktion (allg.)

Pixabay/ Mohamed_hassan

◂ Heft-Navigation ▸

Artikel Vermieter beleidigt Mieter als „Schweinebacke“
23.2.2023
Gewerbe kontra Nachbarn
1.4.2022
Angriffskrieg gegen die Ukraine
Die Immobilienwirtschaft rechnet mit bis zu 1,29 Millionen Flüchtenden und 500.000 zusätzlichen Wohnungen, die für ihre Unterbringung benötigt werden.
20.10.2022
Lösungen und Projekte
Die Bau- und Immobilienwirtschaft muss ihre CO2-Emissionen und ihren Ressourcenverbrauch drastisch reduzieren. Wiederverwenden statt verschwenden lautet in Zukunft das Prinzip. Einige Start-ups bieten...
29.9.2021
Graffiti-Schutz in Kombination mit Caparol-Fassadenfarben
Fassaden aufwendig und schön gestalten und einen guten Witterungsschutz zu gewährleisten sind wichtige Antriebe für die Besitzer von Immobilien. Die neuen Flächen reizen häufig aber auch Sprayer oder...
20.10.2022
Ohne Ausbau der Fernwärmenetze keine Energiewende
In Hamburg wächst ein gigantisches Projekt, das Industriewärme zum Heizen nutzt. Dabei sollen bis zu 120.000 Tonnen CO2 eingespart werden.
1.8.2023
In einem Interview mit der IVV berichtet Helene Böhm, Leiterin Sozial- und Quartiersmanagement bei der GESOBAU AG, wie das neue Angebot angenommen wird.