7.9.2009
Boomregionen im Vorteil:
Der Nachfrage-Kompass zeigt eindeutig in Richtung der wirtschaftsstarken Boomregionen im Süden mit dem bekannten Magneten Köln und München. Nordwärts schlägt die Nadel in Richtung Hamburg aus.
Dort ist bis 2025 noch mit einer wachsenden Büroflächennachfrage zu rechnen. Das ergibt sich aus einer aktuellen Analyse des IW Köln.
Hamburg kann demnach in den nächsten 15 Jahren hier noch auf ein Plus von knapp zwei Prozent bauen. Bis zum Jahr 2025 werden in der Hansestadt ca. 363.000 Bürobeschäftigte neun Millionen Quadratmeter Bürofläche in Anspruch nehmen.
Einen noch stärkeren Zuwachs dürfte Köln verbuchen. In der Domstadt erwarten die Marktforscher einen Zugewinn bei der Büroflächennachfrage von 2,7 Prozent. Das entspricht im Jahr 2025 rund 207.000 Beschäftigten auf fünf Millionen Quadratmetern Bürofläche.
Für München hat das IW Köln ein Nachfrageplus von 7,2 Prozent errechnet – den höchsten Wert im Vergleich der insgesamt 97 untersuchten Städte. Dies wären im angepeilten Jahr 2025 etwa 367.000 Bürobeschäftigte auf zehn Millionen Quadratmetern Bürofläche.
Andere Metropolen müssen dagegen mit einer abnehmenden Nachfrage planen. So verliert Berlin bis dahin 6,5 Prozent Bürobeschäftigte und somit auch Flächennachfrage. Selbst so gestandene Bürozentren wie Frankfurt/M. und Düsseldorf müssen mit einem Minus rechnen – wenn auch nur geringfügig. In der Bankenmetropole geht die Flächennachfrage voraussichtlich um 2,6 Prozent zurück, in der Modemetropole um 0,7 Prozent.
Nur drei Gewinner:
Von den mittelgroßen Bürostandorten (B-Städte) zählen nur drei zu den Gewinnern. Für die einstige Bundeshauptstadt Bonn ergibt sich der Studie zufolge ein Nachfragezuwachs von 1,1 Prozent. In Mainz steigt der Büroflächenbedarf um 1,4 Prozent. In Nürnberg legt er um 1,2 Prozent zu. Alle anderen müssen sich auf einen zum Teil deutlichen Rückgang einstellen. So sind Verluste in den Ruhrgebietsstädten Dortmund (-5,9 Prozent), Duisburg (-9,8 Prozent) sowie Essen (-8 Prozent) zu erwarten.
Die stärksten Einbußen in dieser Kategorie müssen der Voraussage zufolge die ostdeutschen Städte Erfurt und Magdeburg hinnehmen. In der thüringischen Landeshauptstadt werden sowohl die Bürobeschäftigtenzahl als auch die Büroflächennachfrage um 15,4 Prozent sinken. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt werden sie sogar um mehr als ein Fünftel (-20,4 Prozent) zurückgehen.
Leipzig und vor allem Dresden schlagen sich im Vergleich dazu und auch im Verhältnis zu den Ruhrgebietsstädten achtbar. Für die ostdeutsche Messestadt prognostiziert das IW Köln aufgrund des demografischen Wandels einen Nachfrageschwund bei den Büroflächen um fünf Prozent, für Elbflorenz lediglich um -0,8 Prozent.
Durchschnittlich noch höhere Rückgänge bei der Büroflächennachfrage als in den B-Städten erwarten die Marktforscher in den C-Städten. Nur im Süden gibt es wiederum einige Kandidaten mit voraussichtlich leichten Zuwächsen, u.a. Freiburg mit drei Prozent sowie Karlsruhe mit einem Nachfrageplus von 1,9 Prozent.
Ein ähnliches Bild ergibt sich auch für die D-Städte. Dort finden sich auch zahlreiche Verlierer des demografischen Wandels am Büroimmobilienmarkt – dies vornehmlich im Osten. In Suhl kann sich die Büroflächennachfrage bis 2025 in etwa halbieren. Ähnlich in Frankfurt/Oder. In Gera, Dessau und Neubrandenburg ist ein Minus von 40 Prozent möglich.
Bürofläche je Mitarbeiter in Städten*:
Berlin 28,6 qm
Düsseldorf 28,5 qm
Frankfurt/M. 27,4 qm
Hamburg 25,7 qm
Köln 25,2 qm
München 27,9 qm
Stuttgart 30,0 qm
Durchschnitt B-Städte 25,5 qm
Durchschnitt C-Städte 24,2 qm
Durchschnitt D-Städte 22,4 qm
* durchschnittliche Büroflächeninanspruchnahme,
Quelle: IW Köln/Bulwien et al., 2008
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