Neubau mit modifizierbarem Nutzungskonzept

Bezahlbarer und angemessener Wohnraum wird in deutschen Städten, Ballungszentren und Hochschulstandorten immer knapper. Das spüren vor allem Geringverdiener und Studenten. Dieser Mangel erfährt durch Flucht und Zuwanderung derzeit besondere Dynamik. Unterkünfte für Flüchtlinge sind dabei ein viel debattiertes Thema. Beim Bauvorhaben in Hannover wurde ein Nachnutzungskonzept gleich mitentwickelt.

BILD: obs/Wienerberger/Jens Krüger
BILD: obs/Wienerberger/Jens Krüger

Das Gebäude entstand in konventionellem Mauerwerksbau aus verfüllten Ziegeln. Es erfüllt alle Ansprüche an Wirtschaftlichkeit, Ökologie und Nachhaltigkeit. Zudem fügt es sich städtebaulich gut in das Quartier ein. Der Bauherr, das Wohnungsbauunternehmen Gesellschaft für Bauen und Wohnen Hannover mbH (GBH), gab vor: Das Haus solle in kurzer Bauzeit, zu niedrigen Miet- sowie Betriebskosten mit einer Nettogrundrissfläche von 209,95 Quadratmetern nach DIN 277 zu errichten sein - diese Vorgaben wurden erfüllt.

Das Architekturbüro ksw architekten empfahl eine hochwärmedämmende Gebäudehülle aus dem Poroton-S10-MW von Wienerberger in der Wandstärke 42,5 Zentimeter. Beim verfüllten Poroton-S10-MW kann auf eine künstliche, wartungsintensive Dämmung an der Fassade verzichtet werden.

Im Inneren ist das Haus als Vierspänner konzipiert - 13 Wohngruppen finden hier Platz. Jeweils vier Personen nutzen gemeinsam Bad und Küche. Die Einzelzimmer sind circa zehn Quadratmeter groß. Im Erdgeschoss befinden sich 150 Quadratmeter Gewerbefläche, unter anderem für die Betreiber der Unterkunft.

Weitsichtige Planung
In zehn Jahren sollen in dem Gebäude Sozialwohnungen entstehen. Deshalb wurde ein Teil der Innenwände in Leichtbauweise so umgesetzt, dass Grundrissänderungen problemlos sind. Vorgesehen sind 20 Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen von 37 bis 85 Quadratmetern. Zur Architektur-Biennale in Venedig wird dieses Vorzeigeprojekt der internationalen Fachwelt auf dem Portal "Making Heimat" vorgestellt.

Lesen Sie auch:
Deutschland zeigt stolz seine Willkommenskultur auf der Architekturbiennale in Venedig
Ankommen mitten in München - das "Young Refugee Center"


 

 

Häuser, in denen Wohnungen sind, können einer einzelnen Person oder einer einzelnen Gesellschaft gehören. Es gibt jedoch auch Häuser, die in Wohnungseigentum aufgeteilt sind und bei denen jede einzelne Wohnung einem einzelnen Eigentümer gehört - diese Wohnung...
Printer Friendly, PDF & Email
14.6.2022
Allein in NRW werden 139 Objekte präsentiert
Der „Tag der Architektur“ findet deutschlandweit am 25. und 26. Juni 2022 statt, in Nordrhein-Westfalen wurde er wegen des frühen Schulferienbeginns auf das vorletzte Juni-Wochenende vorgezogen.
27.12.2023
Mixed-Use-Immobilien
Sehr zentral zwischen Kreuzberg und Mitte baut die WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte zwei markante Gebäudekomplexe – ein 12-geschossiges Hochhaus und ein 3-geschossiger Flachbau. Insgesamt...
6.2.2024
Durch Neubau und Sanierung verändert eine Stadt ständig ihr Gesicht. Auch in Berlin-Mitte wird kräftig gebuddelt, inmitten der Erinnerungslandschaft zum Gedenken an die Berliner Mauer entlang der...
18.1.2024
Wohnungsbau
In der Gemeinde Röttenbach, nordwestlich von Erlangen, baut die Joseph-Stiftung 16 geförderte und barrierefreie Mietwohnungen. Zuvor hatte die Kommune das Grundstück nicht an den Höchstbietenden...
16.8.2021
Das neueste Projekt der hanova, die Ohe-Höfe, erwächst an der Gustav-Bratke-Allee in Hannover: ein Gebäudeensemble mit 112 teils geförderten, teils frei finanzierten Miet- und Eigentumswohnungen, acht...
5.11.2021
„Wohnen am Campus“ Berlin-Adlershof
Adlershof ist ein Ortsteil im Berliner Bezirk Treptow-Köpenick. Seit den späten 1990er Jahren entsteht hier die Stadt für Wissenschaft, Wirtschaft und Medien. Auf einer Fläche von rund 2,7 Hektar am...