Seniorenprojekt „Jelängerjelieber“ sorgt für praktische Hilfen und Vernetzung im Quartier

So lange wie möglich in den eigenen vier Wänden bleiben und den Alltag abwechslungsreich gestalten: Für das Wohnen im Alter sind immer wieder neue Konzepte gefragt. Im Rahmen des aktuellen GEWOBAG-Projekts „Jelängerjelieber“ werden Seniorinnen und Senioren durch Bürgerarbeit tatkräftig unterstützt.

Engagierten Seniorenhelfer sind im Projekt „Jelängerjelieber“ wichtig,Foto: pixelio.de/Viktor Schwabenland
Engagierten Seniorenhelfer sind im Projekt „Jelängerjelieber“ wichtig,Foto: pixelio.de/Viktor Schwabenland

In den Wohnanlagen Selgenauer Weg 2-4 und Harzer Straße 29-31 im Berliner Bezirk Neukölln können die Mieter zukünftig auf Hilfen bauen: Engagierte Helfer der INU gGmbH stehen bei Bedarf im Alltag zur Seite, z. B. bei Behördengängen und bei Arztbesuchen. Alle Angebote sind unentgeltlich. Damit kommt die GEWOBAG gemeinsam mit dem Kooperationspartner INU gGmbH dem Wunsch nach einem selbstbestimmten Wohnen für Mieter mit kleinem Einkommen  im Quartier  entgegen. Dieses Projekt ist eines von zahlreichen Angeboten , um ältere Mieter zu unterstützen. Dazu zählt z. B. auch ein Seniorenservice, der bereits in zehn Seniorenhäusern besteht.                         

„Jelängerjelieber“ bietet Hilfen

Mit der Bürgerarbeit haben zum einen die engagierten Seniorenhelfer  die Chance, sich beruflich zu qualifizieren und ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen. Zum anderen  profitieren die Mieter davon.  Wohnen im Alter ist ein besonderes Anliegen des kommunalen Wohnungsunternehmens GEWOBAG. Projektleiterin  Katrin Mahdjour, Mitarbeiterin der GEWOBAG MB Mieterberatungsgesellschaft mbH, kennt den aktuellen Bedarf älterer Menschen: „Für selbstbestimmtes Wohnen gelten längst völlig andere Maßstäbe als noch vor zwei Jahrzehnten. Barrierearme Zugänge und Wohnungen werden immer häufiger nachgefragt. Doch der Alltag der Menschen im höheren Alter kennt  noch einige andere Klippen: Auch wenn sie nicht pflegebedürftig sind, brauchen sie Hilfen bei Einkäufen, Arztbesuchen oder Behördengängen. Dabei ist der finanzielle Spielraum gering, denn viele Bewohner verfügen nur über eine kleine Rente.“ Diese Realität berücksichtigt das neue Projekt „Jelängerjelieber“. Wer kann, leistet einen kleinen Beitrag: So werden für einen Begleitservice nur die Fahrtkosten für den Helfer fällig.

Zauberwort Vernetzung

Die Mieter in den beiden Wohnhäusern Selgenauer Weg, einem Haus mit 197 Wohnungen, und Harzer Straße mit 93 Wohnungen können ab sofort die „Jelängerjelieber“-Angebote in Anspruch nehmen. Bislang gab es einen Seniorenservice – im Selgenauer Weg an drei Tagen und in der Harzer Straße einmal in der Woche. Jetzt wird die Dienstleistung durch die Helfer erweitert. Dazu gehören viele Angebote an der frischen Luft: Gemeinsam wird im Garten gearbeitet, Tiere werden versorgt und Spaziergänge unternommen. In den Gemeinschaftsräumen kann gekocht und gebacken werden. Spielen, Vorlesen und Basteln gehören genauso zum Programm wie die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement: Kleidung für die Kleiderbörse wird ausgebessert und Besucher aus der Nachbarschaft können sich über Snacks und Getränke freuen. Die Senioren erhalten immer wieder Gelegenheiten, ins Gespräch zu kommen und sich auszutauschen.

Nachbarschaftliche Gemeinschaft ist wichtig

GEWOBAG-Vorstand Hendrik Jellema erklärt die Bedeutung neuer Konzepte für das Wohnen im Alter: „Die GEWOBAG wird auch in den nächsten Jahren nach und nach immer mehr Wohnungen barrierearm umgestalten und mit vielen Engagierten zusammenarbeiten, die ältere Mieter unterstützen. Nur so ist im Quartier gutes selbstbestimmtes Wohnen im Alter möglich.“ Das kommunale Wohnungsunternehmen unterhält 29 Seniorenhäuser mit rund 2.928 Wohnungen. Die Häuser stammen überwiegend aus den 1960er und 1970er Jahren.

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