Top-Lagen im Ruhrgebiet verteuern sich drastisch

In Essen zahlen Wohnungskäufer durchschnittlich € 1.190,- pro Quadratmeter, in Dortmund € 1.253,-. Beide Städte prägt ein Nord-Süd-Gefälle, im jeweiligen Süden steigen die Kaufpreise zum Teil stark an, das zeigt der aktuelle „Marktbericht Essen-Dortmund“ von immowelt.de, einem der führenden Immobilienportale.

Auch in Dortmund ist auf dem Wohnungsmarkt ein starkes Ost-West-Gefälle zu beobachten. Foto: Stadt Dortmund
Auch in Dortmund ist auf dem Wohnungsmarkt ein starkes Ost-West-Gefälle zu beobachten. Foto: Stadt Dortmund

Essen und Dortmund gehören für Wohnungskäufer zu den vergleichsweise günstigen Großstädten. Doch in den Top-Lagen beider Städte wird das Angebot knapp, die Kaufpreise ziehen zum Teil kräftig an. Im Bundesdurchschnitt zahlen Wohnungskäufer aktuell bereits € 2.062,- (+8 Prozent).

Als dritt- und viertgrößte Stadt in Nordrhein-Westfalen sind Dortmund und Essen die wichtigsten Zentren des Ruhrgebiets. Zwar haben beide Revierstädte weiterhin mit Verschuldung und hoher Arbeitslosigkeit zu kämpfen, doch der Strukturwandel ist auf gutem Weg: Essen hat sich als moderner Dienstleistungsstandort etabliert, Dortmund als attraktives Universitäts- und Wissenschaftszentrum.

Beide Städte haben viel in Kultur, Umwelt und die Modernisierung ihrer Innenstädte investiert. Doch auf den Wohnungsmärkten bleibt auch die Vergangenheit spürbar: Hoher Leerstand und vernachlässigte Zechenwohnungen prägen vor allem die Nordränder der Städte.

Besonders in Essen zerfällt der Markt für Wohnungskäufer zunehmend in zwei Teile. In den südlichen Bezirken stehen die Kaufinteressenten Schlange, hier finden sie ruhig gelegene Eigenheime, kurze Wege ins Grüne und sensationelle Lagen am Wasser. In Werden, Rüttenscheid und auf der Ruhrhalbinsel sind die Angebotspreise seit dem Vorjahr zwischen 6 und 9 Prozent gestiegen und liegen aktuell zwischen € 1.600,- und 2.200,- pro Quadratmeter.

Hochwertige Neubauobjekte entlang des Baldeneysees bedienen die Nachfrage und erhöhen das Preisniveau. Der Norden wird von Käufern weiter gemieden, Leerstand und hohe Arbeitslosigkeit wirken abschreckend. In den 3 nördlichen Bezirken kostet der Quadratmeter zwischen € 750,- und 950,-, seit dem Vorjahr sanken die Preise um bis zu 10 Prozent.

Auch in Dortmund schlägt das Herz der Wohnungskäufer für den Süden. Vor allem seitdem die Stadt dort auf dem ehemaligen Gelände der Phönix-Stahlwerke im Bezirk Hörde einen künstlichen See angelegt hat.

Dort siedeln sich derzeit nicht nur zahlreiche innovative Unternehmen an, am Ostufer im Bezirk Aplerbeck entsteht mit zahlreichen hochwertigen Neubauwohnungen auch gerade eine exquisite Wohngegend: Die Angebotspreise im Bezirk sind innerhalb des letzten Jahres um 21 Prozent auf € 1.627,- pro Quadratmeter gestiegen.

In der Gunst der Käufer liegt Aplerbeck zusammen mit den Bezirken Hörde, Hombruch und der Innenstadt ganz vorn, auch dort steigen die Preise seit dem Vorjahr zwischen 3 und 18 Prozent und liegen im Schnitt zwischen € 1.000,- und 1.600,- pro Quadratmeter.

Für Mieter ist Dortmund das günstigere Pflaster. Mit einer Durchschnittsmiete von € 5,90 (+2 Prozent) liegt der Quadratmeterpreis bei neu vermieteten Wohnungen hier einen ganzen Euro unter dem Bundesdurchschnitt (€ 6,90, +5 Prozent).

In Essen kosten Mietwohnungen im Schnitt € 6,50 (+3 Prozent) pro Quadratmeter. Für die innerstädtischen Märkte gilt auch hier: Im Süden ist das Wohnen teurer, im Norden günstiger. Besonders drastisch ist das Gefälle in Essen: Während im südlichen Werden € 8,10 pro Quadratmeter fällig werden, sind es im nördlichen Katernberg€ 5,50. In Dortmund reicht die Spanne lediglich von € 6,40 in Aplerbeck bis € 5,- in Huckarde.

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