Viele Elektroinstallationen entsprechen nicht den Standards

Wie untauglich der Status der Elektroinstallation in Millionen Gebäuden ist, belegt eine aktuelle Gemeinschaftsstudie der Fachhochschule Südwestfalen mit der Leuphana-Universität Lüneburg. Im Auftrag des Zentralverband Elektrotechnik und Elektronikindustrie e.V. (ZVEI) hatten die Forscher den Zustand elektrischer Anlagen in Eigentums- und Mietimmobilien abgefragt - und waren zu niederschmetternden Ergebnissen gekommen. Ein Großteil der untersuchten Neu- wie auch Altbauten erfüllt demnach nicht die heute gültigen Ausstattungsstandards.

FOTO: ZVEI
FOTO: ZVEI

So ist fast die Hälfte der in den Sechziger Jahren errichteten Gebäude nie elektrotechnisch auf Vordermann gebracht worden. Das bedeutet: Ihre Nutzer und Bewohner leben noch mit Elektroinstallationen, die zu Zeiten der Regierung Ludwig Erhard installiert worden sind.

Größter Sanierungsbedarf herrsche bei Gebäuden aus den Wirtschaftswunderjahren.

Die wichtigsten Studienergebnisse:

  • In über 70 Prozent der Gebäude befinden sich Elektroleitungen, die älter als 35 Jahre sind.
  • In mehr als der Hälfte der untersuchten Haushalte wurden die Elektroleitungen noch nie ausgetauscht.
  • Selbst wenn saniert wird, bleibt es häufig bei einer optischen Auffrischung. In den meisten Fällen werden nur Schalter- und Steckdosen getauscht. Wichtige Schutzschaltgeräte, Verteiler, Elektroleitungen und Klemmen hingegen bleiben unangetastet.

"Um Brandgefahren vorzubeugen und sich fit für die Energiewende zu machen, müssten in Deutschland Millionen Gebäude elektrotechnisch saniert werden", erklärt Johannes Hauck, bei der Hager Group und Leiter des Lenkungskreises "Elektro-Modernisierung" beim ZVEI.

Damit die Energiewende in den Privathaushalten ankommen könne, müssten die Förderanreize für Modernisierung aufgestockt werden. Außerdem sollte der Zustand von Elektroanlagen regelmäßig überprüft und bei Bedarf verbessert werden.

Quelle: Hager Group

 

 

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