VSWG zieht positive Bilanz für 2016

Das Jahr 2016 war für die 214 im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) organisierten Wohnungsgenossenschaften ein erfolgreiches Geschäftsjahr. Nach vorläufigen Schätzungen wurden insgesamt fast 400 Mio. Euro in den Neubau sowie die Modernisierung investiert.

FOTO: PIXELIO/P.KORNAKER
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Durch die gesteigerten energetischen Anforderungen der EnEV 2016, die wiederum die Baukosten um rund zehn Prozent verteuerten, war der Neubau gegenüber dem Rekordneu-baujahr 2015 (532 Wohneinheiten) mit voraussichtlich ca. 300 bis 400 Wohneinheiten leicht rückgängig. Die fertig gestellten Neubauprojekte befinden sich im Raum Dresden sowie Leipzig, in Zwickau, aber auch im ländlichen Raum mit Wilthen und Großenhain. Dem gegenüber wurden nach ersten Hochrechnungen ca. 400 bis 600 Wohneinheiten vom Markt genommen. Hier konzentrierte sich der Abriss auf Chemnitz, Leipzig, Bautzen, Aue, Görlitz, Delitzsch, Riesa, Reichenbach, Oelsnitz, Zwickau, Borna und Neuhausen. Für das Jahr 2017 geht der Neubau als Schwerpunkt in den drei Ballungszentren Dresden, Chemnitz und Leipzig weiter.

„Was ist bezahlbares Wohnen?“
Die VSWG untersuchte in 2016 achtzehn unterschiedliche Fallgruppen, um ausgehend vom Haushaltseinkommen die individuelle, maximal finanzierbare Miete ermitteln zu können. Das Ergebnis zeigte, dass für einen Großteil der Bevölkerung eine Nettokaltmiete von 6,50 EUR/m2 die absolute Obergrenze darstellt. Diese Schwelle bietet unter Anwendung von Zuschüssen noch die Möglichkeit, umfassende Modernisierungen voranzubringen und bietet gleichzeitig einem großen Teil der Bevölkerung in Sachsen den Zugang zu bedarfsgerechten Wohnungen. Für Neubauvorhaben sollte der Wert von 8,50 EUR/m2 als „bezahlbar“ angesehen werden, auch wenn zu diesem Niveau nur eine vergleichsweise kleine Gruppe in der Lage ist, einen Neubau zu beziehen. „Nach ersten Schätzungen beläuft sich die durchschnittliche Nutzungsgebühr (Kaltmiete) bei den sächsischen Wohnungsgenossenschaften in 2016 zwischen 4,72 EUR/m2 und 4,80 EUR/m2“, so Sven Winkler, Referent für Betriebswirtschaft des VSWG.

Die Themenschwerpunkte in 2017 sind aufgrund der demografischen Entwicklungen die Stadtentwicklung und Stadt-/Umland-Beziehung, die Digitalisierung in der Wohnung, aber auch in der Wohnungsgenossenschaft selbst, die Modernisierung der Bestände und altersgerechte Anpassung des Wohnraumes sowie der (Mieter-)Strom.

Im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften e. V. (VSWG) sind 214 Wohnungsgenossenschaften organisiert. Sie bewirtschaften mit insgesamt 275.141 Wohneinheiten 18,4 Prozent des gesamten Mietwohnungsbestandes im Freistaat Sachsen und bieten damit rund einer halben Million Menschen ein zukunftssicheres Zuhause.

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