Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft"

Fassaden wie Muschelkalkschichten

Die soziale Wohnungswirtschaft in Brandenburg hat bei Stadtentwicklung, gutem Wohnen, Bewältigung des demografischen Wandels und Klimaschutz eine Schlüsselrolle inne. Mit Investitionen in den Bestand sowie Verbesserungen bei der Sozial-, Kultur- und Bildungsinfrastruktur stärken sie die Zukunftsfähigkeit der Brandenburger Städte als attraktive Wohnorte. Gute Wohnbedingungen und starke Quartiere sind wichtige Bedingungen dafür, dass die Menschen gerne in ihren Heimatregionen wohnen. Das wertet auch Wirtschaftsstandorte auf. Bis zu sechs Mal im Jahr zeichnen BBU und MIL deshalb Projekte aus, die diesen Zielen in besonderer Weise gerecht werden. Sie erhalten das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“.

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Die Kombination der Materialien, die Farbwahl und die horizontal ausgerichtete Fassadengestaltung sollen an tief liegende Sediment- und Muschelkalkschichten erinnern, eine Reverenz an den früheren Kalksteintagebau in Rüdersdorf. Bild: Wohnungsbaugesellschaft Rüdersdorf mbH
Die Kombination der Materialien, die Farbwahl und die horizontal ausgerichtete Fassadengestaltung sollen an tief liegende Sediment- und Muschelkalkschichten erinnern, eine Reverenz an den früheren Kalksteintagebau in Rüdersdorf. Bild: Wohnungsbaugesellschaft Rüdersdorf mbH

Auszeichnung für beispielhafte Projekte

Das Qualitätssiegel geht an brandenburgische Wohnungsunternehmen, deren Wohnungsbestände in besonderem Maße dem demografischen Wandel und der Sicherung guten und bezahlbaren Wohnraums Rechnung tragen. Das gilt insbesondere für das Wohnen im Alter und mit Behinderung, ebenso wie für familiengerechtes oder besonders umweltfreundliches Wohnen. Im Mittelpunkt stehen dabei Beiträge zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung. Nur Projekte, die einem strengen Kriterienkatalog genügen, erhalten die Auszeichnung. Geprüft werden dabei beispielsweise der soziale Nutzen für die Mieter:innen und für die Stadt sowie die Zukunftsfähigkeit der Projekte.

Eigeninvestitionen und Landesförderung

Im Rahmen des Stadtumbaus hat das MIL bisher den Abriss von mehr als 64.000 Wohnungen in den Stadtumbaustädten des Landes Brandenburg gefördert, der fast gänzlich von den BBU-Mitgliedsunternehmen geleistet worden ist. Die Leerstandsquote konnte so in den Stadtumbaustädten von über 14 Prozent auf knapp acht Prozent gesenkt werden. Zudem haben die brandenburgischen BBU-Mitgliedsunternehmen seit 1991 rund 14,8 Milliarden Euro in die Instandsetzung und Modernisierung ihrer Wohnungsbestände investiert. Darüber hinaus haben sie im gleichen Zeitraum 2,3 Milliarden Euro in den Neubau investiert. Unterstützt werden sie dabei oft durch Förderprogramme des Landes.

Seit 2007 hat das MIL die Wohnraumförderung dabei neu ausgerichtet. Es erfolgt eine Konzentration auf die Innenstädte mit dem Schwerpunkt generationsgerechtes Wohnen. Im Mietwohnungsbau – Neubau, Modernisierung und Instandsetzung – wurden bisher (Stand 31.12.2020) für knapp 12.800 Wohnungen rund 622 Millionen Euro bewilligt. 405,9 Millionen Euro davon flossen in den Neubau (auch Wiederherstellung von Gebäuden) von 3.222 Wohnungen, rund 41,7 Millionen Euro davon in die Nachrüstung von Aufzügen. Durch die Nachrüstung wurden mehr als 7.000 Wohnungen erschlossen.

Insgesamt trägt das Land so dazu bei, dass diese Investitionen der Unternehmen in ihre Wohnungsbestände auch für sozial Schwache sowie für alle Altersgruppen und Lebenslagen bezahlbar bleiben.

Die soziale Wohnraumförderung ist eng verzahnt mit den Programmen der nationalen Städtebauförderung des Landes und Bundes sowie der EU. Aus der nationalen Städtebauförderung von Bund und Ländern flossen von 1991 bis 2019 in die Brandenburger Städte rund 3,5 Milliarden Euro.

Quelle: BBU

weiterlesen:
Qualitätssiegel „Gewohnt gut“ im September: Genossenschaft Spremberg modernisiert das Tor zur Stadt
Qualitätssiegel „Gewohnt gut“ im Oktober:
Drei Demenz-Wohngemeinschaften in Eisnehüttenstadt

Thomas Engelbrecht

Thomas Engelbrecht
Chefredakteur

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