Regenwasser nutzen ̶ Lösungen und Tools
Noch ist in Deutschland das Regenwasser nach Verlassen des Grundstücks per Definition Abwasser. In Zeiten des Klimawandels gilt es jedoch als idealer Rohstoff. Nun streiten die Gelehrten darum, ob es primär verdunsten, versickern oder als Element der Stadtarchitektur in Teichen zurückgehalten werden soll. Bedarf melden auch Haustechniker an, weil adiabate Abluftkühlung mit weichem Regenwasser bei großen Klimaanlagen enorm viel Energie spart. Für eine solche „Aqua-Diversität“ brauchen wir mehr Regenwasser, als der Himmel hergibt.
Niederschlag ist im globalen Wasserkreislauf eng mit dem Wettergeschehen verknüpft. Wir erleben zunehmend, verstärkt durch den Klimawandel, seine unberechenbaren Extreme. Sie können Angst und Schrecken verbreiten – nicht nur das Zuviel, in den letzten Jahren immer öfter das Zuwenig. Dürrephasen mit gesunkenen Grundwasserspiegeln, schlechten Ernten, vertrockneten Wäldern und aufgeheizten Städten sind die Folgen.
Das Zuviel an Niederschlag für Mangelzeiten zwischenspeichern? Dezentral in kleineren Mengen für zwei bis drei Wochen kein Problem; Regenwassernutzer tun das, reduzieren den Trinkwasserbedarf, betreiben Retention. Und die zentrale Wasserversorgung? Talsperren wirken wie große Regenspeicher für Ballungsräume. Stadtklima? Den so genannten grünen, blauen und blau-grünen Infrastrukturen gehört die Zukunft, weltweit. Sie mildern die Folgen von Starkregen und urbaner Hitze. Dafür werden Siedlungswasserwirtschaft und Stadtplanung zunehmend enger zusammenarbeiten.
Die Wasserhaushaltsbilanz des neu entwickelten Regelwerks DWA-A 102 gibt Planern in Deutschland die Ziele vor – um ein Minimum an Vielfalt, an Diversität der natürlichen Wasservorkommen, zu erhalten. Die Umsetzung gelingt allerdings nur mit dafür geeigneten Produkten. In dieser Schrift werden gerade solche vorgestellt.