Altenzentrum aus Lärchenholz
Das Bewertungsgremium würdigt die innovative Idee, direkt im Wohngebiet eine Einrichtung zur Tagespflege mit Beratungsangeboten und einer Begegnungsstätte zu kombinieren und allen Anwohnern zur Verfügung zu stellen. Besondere Beachtung verdiene dabei die Holzständerbauweise in Kombination mit einer Thermoholzfassade.
Der Neubau fördert Miteinander der Generationen im Wohngebiet
Mit dem Neubau einer Tagespflegeeinrichtung in Brandenburg Nord schließt die Wohnungsbaugenossenschaft Brandenburg eG (WBG) nach eigenen Angaben nicht nur eine Bedarfslücke im Stadtteil, sondern fördert mit der Beratungs- und Begegnungsstätte in den Räumlichkeiten auch ein Miteinander der Generationen im Wohngebiet. Im Januar 2018 hat das Senioren- und Pflegezentrum Brandenburg (SPZ) als Betreiber und Mieter den Betrieb aufgenommen.
Die WBG hat in der Emsterstraße drei achtgeschossige Wohngebäude mit insgesamt 480 Mietern. Wie im gesamten Stadtteil Nord sei das Durchschnittsalter hier besonders hoch. „Wir gestalten die Wohnungen deshalb sukzessive barrierearm um und haben zum Beispiel Duschen mit geringer Einstiegstiefe oder – wo baulich möglich – bodengleiche Duschen eingebaut. Alle Etagen sind zudem niveaugleich per Aufzug erreichbar“, so Gerhard Zapff, Technischer Vorstand der WBG. „Was aber noch im Quartier fehlte, war eine Tagespflege“, erläutert Matthias Osterburg, Kaufmännischer Vorstand der WBG, den Anstoß zum Projekt.
Die Tagespflege biete Platz für insgesamt 28 Senioren, aufgeteilt auf zwei Gruppen. Die Planung wurde in enger Abstimmung mit dem SPZ durchgeführt. „Durch eine Tagespflege im unmittelbaren Wohnumfeld sind ältere Menschen nicht auf Sammeltransporte mit langen Anfahrtszeiten angewiesen. Ein weiteres Plus: pflegende Angehörige werden entlastet“, erläutert SPZ-Geschäftsführer Norbert Fröhndrich die Vorzüge der Einrichtung mit „Mittendrin-Faktor“.
Eingeschossiges Gebäude mit 550 m² Nutzfläche zwischen zwei Wohnblöcken
In einem Jahr Bauzeit hat die WBG das eingeschossige Gebäude mit 550 m² Nutzfläche zwischen zwei Wohnblöcken errichtet. Für die Holzfassade wurde Lärchenholz verwendet, das in speziellen Thermoöfen behandelt wurde und damit genauso beständig sei wie Tropenholz. Für ein gutes Raumklima sorge ein Gründach, der Flachbau heize sich in den Sommermonaten dadurch nicht so schnell auf.
Die Gesamtkosten für die Neubaumaßnahme beliefen sich auf rund 1,5 Millionen Euro. Die WBG hat die gesamte Summe über ein Darlehen bei der Investitionsbank des Landes Brandenburg finanziert.
Prämiert wird, was Quartieren Lebensqualität gibt
Auszeichnung für zukunftsfähige Projekte
Das Qualitätssiegel „Gewohnt gut – fit für die Zukunft“ wird in der Regel sechsmal jährlich vom BBU Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen e.V. vergeben und steht unter der Schirmherrschaft von Brandenburgs Infrastrukturministerin Kathrin Schneider. Durch die Auszeichnung beispielhafter Projekte soll darauf aufmerksam gemacht werden: Für die Wohnungsunternehmen sind auch Stadterneuerung und Aufwertung zentrale Bestandteile des Stadtumbauprozesses.
Mit Investitionen in den Bestand sowie Verbesserungen bei der Sozial-, Kultur- und Bildungsinfrastruktur sorgen sie dafür, dass Wohnen in Brandenburgs Städten angesichts der vielen Herausforderungen zukunftsfähig bleibt. Das Qualitätssiegel geht an Wohnungsunternehmen, deren Bestände in besonderem Maße dem demografischen Wandel und der Sicherung guten und bezahlbaren Wohnraums Rechnung tragen. Das gilt insbesondere für das Wohnen im Alter und mit Behinderung ebenso wie für familiengerechtes Wohnen oder den Einsatz regenerativer Energien. Im Mittelpunkt stehen dabei die Beiträge zu einer nachhaltigen Stadterneuerung.
Nur Projekte, die einem strengen Kriterienkatalog genügen, erhalten die Auszeichnung. Geprüft werden dabei beispielsweise der soziale Nutzen für die Mieter und für die Stadt sowie die Zukunftsfähigkeit der Projekte.
Weiterführende Links:
https://bbu.de/themen/wettbewerbe/gewohnt-gut/44830
https://www.wbg-brandenburg.de/