"Der Staat treibt die Preise für Immobilien"

Weil Mieten und Kaufpreise in vielen Ballungszentren steigen, sieht sich die Immobilienwirtschaft teils heftiger Kritik ausgesetzt. BFW-Präsident Walter Rasch schlägt jetzt zurück: Nicht die Immobilienwirtschaft sei für die Teuerung verantwortlich sondern ein regelungswütiger Staat, dessen energetische Anforderungen das Bauen zu teuer machten.

 

Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen
Walter Rasch, Präsident des BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen

BFW-Präsident Walter Rasch konnte zu Beginn des noch bis heute in Berlin stattfindenden Immobilienkongresses Bundesbauminister Peter Ramsauer als Gastredner begrüßen. Trotz der Anwesenheit eines Regierungsmitglieds übte Rasch harsche Kritik an Bund, Ländern und Gemeinden.

  • Es müsse endlich Schluss sein mit den staatlichen Verschärfungen in der Energiesparverordnung, die sich unmittelbar auf die Baupreise auswirkten. Die Brutto-Modernisierungskosten im Wohnunsbau seien in den vergangenen 13 Jahren um 30 Prozent gestiegen.
  • Die Kommunen müssten aufhören, sich bei der Ausweisung von Baugrund wie Spekulanten zu verhalten, die an den Meistbietenden verkaufen.
  • Die Grund- und Grunderwerbsteuern sollten bundesweit wieder auf ein investitionsfreundliches Niveau abgesenkt werden. Von ursprünglich 3,5 Prozent sind die Grunderwerbssteuern in vielen Bundesländern seit 2009 auf zumeist 5 Prozent erhöht worden.
  • Die lineare Afa sollte von zwei auf vier Prozent erhöht werden. Noch besser wäre die Wiedereinführung der degressiven Abschreibung. Diese Aufschiebung von Steurlasten sei  in der Vergangenheit eine Liquiditätshilfe mit starken Impulsen für den Neubau gewesen.

BFW-Vorstandskollege Dirk Salewski wies auf die Widersprüchlichkeit der staatlichen Wohnungbaupolitik hin. Einerseits verlange man von der Immobilienwirtschaft die Einhaltung sozialverträglicher Mieten, andererseits werde der Neubau durch Vorschriften erschwert, obwohl nur ein größeres Angebot an Wohnungen zu sinkenden Mieten führen könne. Salewski wörtlich: "Das  ist so, als würde der Staat Porsche vorschreiben: Baue Sportwagenk, die nicht mehr als drei Liter verbrauchen und maximal 20.000 Euro kosten".

Der BFW Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen hat 1.600 Mitglieder, die einen Bestand von über 3,1 Millionen Wohnungen verwalten, in denen 7,2 Millionen Menschen leben.

 

 

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