Zunächst galt es eine hohe Hürde zu nehmen: Die gemeindeeigenen Gebäude in der pittoresken Altstadt stehen unter Denkmalschutz. Sanierungen waren deshalb mit strengen Auflagen und Einschränkungen verbunden. Die Stadt am westlichsten Rand von Thüringen setze auf den den Anschluss an ein Wärmenetz.
Erneuerbaren Energien in der Kommune
Bei der Wahl des Energieträgers setzt die Kommune auf zwei effiziente und klimafreundliche Holzhackschnitzelanlagen. Diese haben eine Gesamtwärmeleistung von 650 Kilowatt und versorgen zwei getrennte Nahwärmenetze. An das erste Netz ist das gesamte Schlossplatzensemble mit dem barocken Schloss, dem Rathaus, dem Bauamt, dem Stadtmuseum und der Point Alpha Akademie angeschlossen. Das zweite Netz beliefert das Kulturhaus, einen Kindergarten, ein Ärztehaus und das Haus der Vereine mit klimafreundlicher Wärme.
Die Heizanlagen lassen sich durch mobile Leittechnik überwachen und steuern. Der Umstieg von fossiler Energie auf Biowärme spart pro Jahr mehr als 200 Tonnen CO₂ ein. Die durch die eingesparten Heizkosten freiwerdenden Mittel wurden umgehend in eine effiziente Straßenbeleuchtung mittels LED und ein Energiemanagementsystem in Kooperation mit der Thüringer Energieagentur (ThEGA) investiert. Zusätzlich wurde auf dem Gebäude des Bauhofs am Rande der Altstadt eine Photovoltaikanlage installiert.
Regionale Ressource: Holz
Das Holz für die Hackschnitzel wird aus der Region gewonnen und dient der Wertschöpfung vor Ort. „Die heimische Ressource Holz trägt nicht nur bei der Kommune, sondern auch bei vielen Bürgerinnen und Bürgern dazu bei, dass Energieimporte vermieden werden, da zahlreiche Haushalte damit heizen. Weiterhin versucht die Stadt bei der Waldbewirtschaftung, soweit es die Vergabegrundsätze ermöglichen, lokale Unternehmen mit einzubinden“, betont Bürgermeisterin Manuela Henkel.
Nachhaltige und klimaresiliente Waldwirtschaft ist dabei ein Kernthema der Gemeinde. „Die Stadt Geisa verfolgt den Umbau der Wälder weg von Monokulturen und Fichtenbeständen hin zu nachhaltigen Mischkulturen mit Laubbäumen mit einer Durchmischung von Nadelbäumen wie der Tanne, die tiefwurzelnder ist und die veränderten klimatischen Bedingungen besser verträgt“, erklärt die Bürgermeisterin.
Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien e.V.