Dena-Feldversuch: Informierte Mieter heizen sparsamer
Das ist das zentrale Ergebnis des zweiten Zwischenberichts im Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“, der Bundesbauministerin Barbara Hendricks in Berlin übergeben wurde. Das Pilotprojekt wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) gemeinsam mit dem Energiedienstleister ista, dem Deutschen Mieterbund und dem Bundesbauministerium durchgeführt. Auch die Mieter in der Nachbarschaft profitierten vom Praxistest: So sinkt in den Gebäuden der Modellregionen der Heizungsverbrauch im Durchschnitt um 12 Prozent. Dies ist insbesondere auf den verstärkten Austausch innerhalb der Mieterschaft und die erhöhte Sensibilisierung aller Mieter im Zuge der Mieteransprache im Projekt zurückzuführen. Zugleich zeigt die Auswertung tausender Mehrfamilienhäuser und Mietwohnungen aus ganz Deutschland, die über keine kontinuierlichen Informationen zum Heizungsverbrauch verfügen: Der Verbrauch für Heizung blieb in diesen Häusern in den letzten drei Wintern klimabereinigt weitgehend stabil. Das zeigt, wie bemerkenswert die Einsparerfolge der Mieter in den drei Modellregionen sind.
Mieter können Einsparungen halten
Andreas Kuhlmann, Vorsitzender der dena-Geschäftsführung: „Das Ergebnis überzeugt gleich mehrfach. Denn die meisten Mieter in unserem Modellvorhaben können Einsparungen und Kostensenkungen erzielen und die Einsparung dann auch halten. Eine gute Nachricht für die Energiewende und die Mieterhaushalte in Deutschland. In der dritten Heizperiode gilt es nun, dieses Ergebnis weiter zu überprüfen.“
190 Haushalte am Versuch beteiligt
In dem Modellvorhaben „Bewusst heizen, Kosten sparen“ testen derzeit 190 Haushalte kostenlos das Energiedatenmanagement. Die Liegenschaften stammen aus der Zeit zwischen 1905 und 2009 und weisen einen für Deutschland typischen Sanierungsstand auf: Einige Gebäude wurden seit dem Bau energetisch noch nicht saniert, andere Gebäude wurden teilweise bis komplett saniert. Das Modellvorhaben startete im Herbst 2013 und wird bis Mitte 2016 fortgesetzt. Bei dem Modellvorhaben kommt das sogenannte Energiedatenmanagement zum Einsatz, in dem die Daten zum Heizungsverbrauch mithilfe von Funkzählern erfasst, digital von ista aufbereitet und den Mietern über ein Internetportal oder auch per Post zur Verfügung gestellt werden. Die aktuellen Verbrauchsdaten können die Mieter mit dem Verbrauch im Vormonat, im Vorjahr oder dem Durchschnitt des Mietshauses vergleichen. Auf dieser Grundlage können die Mieter selbst entscheiden, ihr Heizverhalten zu verändern.