Das Sprühschleuderverfahren von Tubus System
Die Ursachen für schadhafte Abwasserrohre in Immobilien sind vielfältig. Diese reichen von Alterungserscheinungen der Leitungssysteme über den nicht fachgerechten Verbau von Anschluss-, Fall- und Sammelleitungen bis hin zu einer minderen Werkstoffqualität der eingesetzten Rohrwerkstoffe. Punktuelle Reparaturarbeiten bieten oftmals nur eine kurzzeitige Lösung, um Rohrbrüchen und Wasserschäden entgegenzuwirken. Eine Sanierung wird dann unausweichlich. Wer jedoch auf sein Budget achten muss, seinen Mietern, Gästen und Kunden eine Großbaustelle mit Unmengen Bauschutt und den damit einhergehenden Staub- und Lärmbeeinträchtigungen ersparen möchte, scheut oftmals diesen Schritt. Dabei gibt es mittlerweile alternative Sanierungsverfahren, die Mieterumsetzungen und den zerstörerischen Eingriff in die Bausubstanz überflüssig machen.
Zerstörungsarme Rohrinnensanierungsverfahren
Innerhäusliche Rohrinnensanierungsverfahren arbeiten über vorhandene Öffnungen im Abwassersystem. Dies können Entlüftungsleitungen auf dem Dach, WC- oder Waschbeckenanschlüsse und Revisionsöffnungen sein. Über diese Öffnungen werden in die vorhandenen, maroden Abflussrohre neue Rohre vor Ort eingebaut. Das Aufstemmen von Wänden, Decken und Böden und somit all die unangenehmen Begleiterscheinungen einer Abwasserrohrsanierung entfallen. Gemäß dem Rohrleitungssanierungsverband (RSV e.V.) sind das Schlauchlining und das Lining mit aufgetragenem Polymermaterial – auch Sprühschleuder- oder Spraycoating-Verfahren genannt – geeignete und derzeit zugelassene innerhäusliche Sanierungsverfahren. Bei Letzterem wird ein Kunststoff in mehreren Schichten an die Rohrinnenwand der Altrohre aufgetragen. Beim Schlauchlining hingegen wird ein reaktionsharzgetränkter Schlauch in das alte Abwasserrohr gezogen und dann vor Ort ausgehärtet.
Der fachgerechte Einsatz der jeweiligen Verfahren richtet sich nach Leitungsverlauf, Rohrdimension, Rohrwerkstoff, Schadensbild und Anzahl der Verzweigungen. Ein Sprühschleuderverfahren mit einer hohen technischen Reife, zahlreichen Zertifikaten und vielseitigen Einsatzgebieten in der innerhäuslichen Abwasserrohrsanierung ist das Tubus System.
Das Tubus System Rohr-im-Rohr
Das Verfahren kann bei allen gängigen Rohrwerkstoffen (mit Ausnahme von Blei) und Rohrdimension DN 50 bis DN 250 innerhäuslich zum Einsatz kommen. Sanierungen werden vor allem im Bestand bzw. im laufenden Betrieb in Mehrfamilienhäusern oder gewerblichen Objekten (z.B. Hotels, Krankenhäuser) durchgeführt. Besonderes Einsatzgebiet ist die Sanierung von asbesthaltigen Faserzementrohren, wo das eingesetzte Material die Asbestrohre von innen versiegelt. Das gesamte Verfahren ist sowohl DIBt zertifiziert, für öffentliche Bauaufträge qualifiziert (PQVOB) als auch auf der Positivliste des Amts für Arbeitsschutz für Asbestsanierungen geführt.
Undichte Verbindungen, Korrosionsschäden, sogar größere Löcher sowie Radial- und Längsrisse können mit dem Verfahren problemlos saniert werden. Dabei dient das Altrohr als Formgeber, ohne die zulässigen Rohrquerschnitte gemäß DIN Norm der jeweiligen Rohrdimensionen zu unterschreiten. Besonders lohnend ist der Einsatz des Tubus Systems in Gebäuden mit vielen Rohrverzweigungen, da durch die Sprühvorgänge ein in sich geschlossenes neues Rohrsystem mit formschlüssigen Übergängen zu den Anbindungen entsteht. Eine Hinterläufigkeit des neuen Rohres, genau an diesen Schwachstellen des Abwassersystems, ist im Gegensatz zu anderen Verfahren somit ausgeschlossen.
Teamgeist & Technik = Tubus System
Das gleichnamige Unternehmen wurde 1998 in Schweden gegründet und expandierte nach erfolgreicher Markteinführung bald nach Deutschland, Holland und Italien. Die deutsche Tochter saniert mittlerweile seit über 10 Jahren deutschlandweit erfolgreich Projekte, ausgehend von ihren Standorten im Norden (Hamburg), Süden (Kronach, Nürnberg), Osten (Berlin) und Westen (Mönchengladbach). Das hochtechnisierte Verfahren und das Material zum Bau eines Rohr-im-Rohr wurden und werden durch Tubus System in Eigenregie weiterentwickelt. Herstellung und Anwendung des Produktes erfolgen damit aus einer Hand, denn die Sanierungen werden ausschließlich durch eigene, intern qualifizierte Techniker vorgenommen. Teamgeist, Technik und Kundenorientierung gepaart mit schwedischer Unternehmensphilosophie und hoher Expertise sind die Komponenten des Erfolges des Unternehmens, welches sowohl kleinere als auch komplexe Projekte mit hoher Leistungsfähigkeit stemmt. Dabei nimmt das verwendete Material zur Sanierung eine besondere Stellung ein, wie ausgewiesene Kennzahlen anhand umfangreicher Tests belegen.
Technische Kennzahlen zum Tubus System Material
Rohr ist nicht gleich Rohr. Im Verband RSV e. V. sind Anforderungen an die sanierten Rohrleitungen erarbeitet worden und umfassen Kennwerte wie das Brandverhalten, die Dichtheit, Betriebssicherheit, statische Tragfähigkeit, Umweltbeständigkeit, Medienbeständigkeit, Temperaturwechselbeständigkeit, Abriebfestigkeit sowie Reinigungsbeständigkeit. Das Tubus System genügt all diesen Ansprüchen.
Das Material zur Herstellung eines Tubus System Rohres ist ein glasfaserhaltiger Polyesterkunststoff, welcher in mehreren Lagen mit kurzen Trocknungszeiten auf die Rohrinnenflächen aufgebracht wird. Je nach zu sanierendem Rohrdurchmesser entsteht so eine 2 bis 5 mm dicke Schicht mit einem Biege-E-Modul von 3260bis 8000 N/mm2.
Für das Material wurde zudem eine gute chemische Beständigkeit und laut Abriebtest eine Nutzungsdauer für 50 Jahre nachgewiesen. Der Wärmeausdehnungsfaktor beträgt <0,01 mm/mK und die bauphysikalischen Eigenschaften des Altrohres hinsichtlich Lärm- und Brandschutz bleiben erhalten. Das Besondere im Vergleich zu anderen Verfahren ist, dass das Rohr-im-Rohr eine eigene Statik besitzt und eine Heißwasserbeständigkeit bis 95°C nachweisen kann.
Rundum-Paket für jeden Kunden
Das Unternehmen bietet hier nicht nur ein sicheres Produkt mit hoher Qualität und eine Menge Expertise, sondern für jeden Kunden ein individuelles Servicepaket. Das reicht von mobilen WCs für jeden Mieter über administrative Unterstützung bei der Organisation bis hin zu einem ständigen Ansprechpartner vor Ort sowie absolute Sauberkeit und Diskretion. Ein Tubus System Projektmanager sagte hier passend zu einem Kunden: „Sie geben uns den Projektordner und in zwei Wochen bekommen Sie den zurück. Den Rest machen wir.“

Die Altrohre werden von innen mit einem Sprühkopf in mehreren Sprühlagen beschichtet. Bild: Tubus

Sprühkopf der Tubus System Sanierung eines SML Rohres. Bild: Tubus
Tubus System GmbH
Redaktion (allg.)


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