Gebäuderessourcenpass: gute Idee, schlechte Umsetzung

Kreislaufwirtschaft benötigt inheitliche Standards

Ein Ressourcenpass dokumentiert alle in einem Gebäude verbauten Werkstoffe und Produkte. Die so entstehende Transparenz bietet neue Bewertungsmöglichkeiten für die Recyclingfähigkeit einer Immobilie. Das Potenzial ist riesig. Denn der Gebäudesektor ist einer der Hauptverbraucher von Ressourcen und gehört zu den größten CO2-Verursachern. Die Krux: Bisher fehlt ein Standard.

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Die DGNB machte mit dem Entwurf eines Gebäuderessourcenpasses einen Vorstoß für eine Vereinheitlichung der Bewertungsstandards. Bild: DGNB
Die DGNB machte mit dem Entwurf eines Gebäuderessourcenpasses einen Vorstoß für eine Vereinheitlichung der Bewertungsstandards. Bild: DGNB

Aus welchen Materialien ein Gebäude im Einzelnen besteht, ist meist unbekannt. Erst beim Abriss wird offenbar, welche Roh- und nicht selten auch gesundheitsbedenklichen Stoffe in ihm stecken. Für eine qualitativ hochwertige Wiederverwendung ist es dann zu spät. Beispiel Beton, Backsteine oder Fliesen: Zwar wurden von den rund 74 Millionen Tonnen, die im Jahr 2018 an mineralischen Abfällen aus Bauschutt und Straßenaufbruch in Deutschland anfielen, laut Umweltbundesamt rund 60 Millionen Tonnen recycelt. Jedoch kamen die aufbereiteten Baustoffe vorwiegend als Gesteinskörnungen im Straßen-, Erd- und Deponiebau zum Einsatz, wurden also „downrecycelt“.

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Dagmar Hotze

Dagmar Hotze
Fachautorin

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Artikel Kreislaufwirtschaft benötigt inheitliche Standards
Seite 70 bis 71
29.3.2023
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Die BAU 2023 widmet sich intensiv den Leitthemen „Ressourcen und Recycling“ sowie „Digitale Transformation“.
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