Messdienstleister mit ersten Ergebnissen

Heizkosten sind 2023 durchschnittlich um 25 Prozent gestiegen

Die im Jahr 2022 stark gestiegenen Preise für Gas und Öl schlagen in den Heizkostenabrechnungen für das Jahr 2023 erstmals deutlich zu Buch, wie die Messdienstleister ista und Minol melden. Die Abrechnung, die Mieterhaushalten im Jahr 2024 zugeht, werde für viele zu einer unangenehmen Überraschung.

Sehr viele Haushalte dürften die Heizperiode 2023 mit einer schmerzhaften Nachzahlung abschließen. In erster Linie liegt das an der Preisexplosion für fossile Brennstoffe, aber auch die Neigung zum sparsamen Heizen ist eher gering. Foto: Adobestock/ Euthymia
Sehr viele Haushalte dürften die Heizperiode 2023 mit einer schmerzhaften Nachzahlung abschließen. In erster Linie liegt das an der Preisexplosion für fossile Brennstoffe, aber auch die Neigung zum sparsamen Heizen ist eher gering. Foto: Adobestock/ Euthymia

Nach den Rechnungsergebnissen von Minol seien die durchschnittlichen Heizkosten über alle Energiearten hinweg 2023 um durchschnittlich 25 Prozent gestiegen. Diese Mehrbelastung ergebe sich, obwohl viele Haushalte Energie eingespart hätten. Weil die Kälteperioden Anfang und Ende 2023 recht milde waren und die Bewohner wahrscheinlich mehr gespart hätten, sei der Verbrauch über alle Heizmedien hinweg im Durchschnitt um acht Prozent gesunken. Der Messdienstleister ista rechnet hier anders: Die Deutschen hätten witterungsbereinigt fünf Prozent mehr geheizt als in der Vorjahressaison. Demnach war es in der Heizsaison 2023/24 deutlich wärmer als in der Vorjahressaison (Heizbedarf minus zehn Prozent), gleichwohl sei absolut nur etwas weniger geheizt worden (minus zwei Prozent). Um den Effekt des milden Winters bereinigt, sei fünf Prozent mehr geheizt worden.

Preise für Erdgas stiegen am stärksten

Die Auswertung von ista beruht auf rund 800.000 Heizkostenabrechnungen, knapp einem Fünftel aller jährlichen Verbrauchsabrechnungen des Unternehmens. Im Vergleich zum Vorjahr seien die Kosten je Kilowattstunde bei Fernwärme um rund sieben Prozent gestiegen, bei Heizöl um etwa 34 Prozent und bei Erdgas um 44 Prozent.

Die nach Heizungsart differenzierten Ergebnisse von Minol lauten so: Bei Fernwärme sei der Preis zwischen Januar 2023 und März 2024 um durchschnittlich 15 Prozent gestiegen. Für Verbraucher mit Erdgas-Grundversorgungstarifen hätten sich die Preise im gleichen Zeitraum um rund 50 Prozent erhöht, für Verbraucher mit Erdgas-Sondertarifen zum Teil sogar um deutlich über 50 Prozent. Bei Heizöl seien es rund 30 Prozent, wobei hier viele Haushalte noch in den Vormonaten eingelagertes günstigeres Heizöl verbraucht hätten. Fernwärme sei im Vergleich zu Heizöl und Erdgas weitgehend von den hohen Kostensteigerungen verschont geblieben. Diese Art der Wärmeversorgung basiere in der Regel auf langfristigen Verträgen, sodass sich auch die Preisanpassungen über einen längeren Zeitraum streckten.

„Das ist ein Allzeithoch bei den Heizkosten“

ista macht die Heizkostenentwicklung mit einem plastischen Beispiel deutlich: Für eine 70 Quadratmeter große Wohnung mit Erdgasheizung oder Fernwärme müsse nach den Analysen von ista mit Heizkosten von mehr als 800 Euro für das Jahr 2023 gerechnet werden. Bei Ölheizungen würden sogar rund 1.100 Euro fällig. „Nach allem, was wir wissen, dürfte das ein wenig erfreuliches Allzeithoch bei den Heizkosten sein,“ sagt ista-Geschäftsführer Hagen Lessing. (Red.)

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