Mehr Transparenz über den Verbrauch von Heizenergie

Der Immobiliendienstleister ista hat ein Tool entwickelt, das den tatsächlichen Verbrauch von Heizenergie des Vormonats in ganz Deutschland darstellen soll: das Heiz-O-Meter. Hiermit sollen nicht nur Mieter:innen ihr Heizverhalten auf Basis der allgemeinen Verbrauchsentwicklung besser einordnen können, auch die Politik könnte nachschauen, wie sich der Energieverbrauch im Wohnungssektor entwickelt. So könne sie bei Bedarf rechtzeitig im Interesse der Versorgungssicherheit aktiv werden.

Beim Heizen herrscht wieder eine größere Sorglosigkeit. BILD ista SE
Beim Heizen herrscht wieder eine größere Sorglosigkeit. BILD ista SE

Das ista "Heiz-O-Meter" wertet laufend aktuelle Monatsdaten von rund 350.000 Haushalten aus und ermittelt daraus jeweils zur Monatsmitte den tatsächlichen Verbrauch von Heizenergie des Vormonats in ganz Deutschland, in den einzelnen Bundesländern und in den 20 größten Städten. Dazu werden die Daten anonymisiert, gewichtet und mit Daten des Deutschen Wetterdienstes abgeglichen. So entstehen aktuelle, repräsentative, witterungsbereinigte und vergleichbare Werte.

Neben aktuellen Verbrauchswerten sind auch nach Energieträgern aufgeschlüsselte Daten abrufbar.

Verbrauchstransparenz ist notwendige Bedingung für Energiesparbemühungen

Bislang erfuhren Mieter:innen regelmäßig erst viele Monate nach dem Ende einer Heizperiode mit der Jahresverbrauchsabrechnung, wie viel Heizenergie sie im vergangenen Winter verbraucht haben.

Eine von ista durchgeführte YouGov-Umfrage im Juli 2023 brachte zu Tage, dass nur 40 prozent der Mieter:innen ihre Heiz- und Warmwasserverbräuche genau kennen. Dabei sollten Mieter:innen laut novellierter Heizkostenverordnung (HKVO) bereits seit 2022 monatlich eine sogenannte unterjährige Verbrauchsinformation erhalten, soweit ihre Wohnungen mit fernauslesbarer Messtechnik ausgestattet sind. Immerhin: 70 Prozent der Vermieter:innen ist die Pflicht bekannt. Allerdings gab nur rund ein Viertel der befragten Mieter:innen an, ein solches monatliches Heiz-Update zu erhalten.

Einer neueren Umfrage zufolge (youGov im Auftrag von ista im Dezenber 2023) wünschen sich viele Verbraucher:innen bessere Informationen. Mehr als die Hälfte (55 Prozent) wünschen sich monatliche Heizkosten-Abrechnungen. Davon würden 60 Prozent die größere Transparenznutzen, um ihren Energieverbrauch zu senken. Ebenfalls mehr als die Hälfte (55 Prozent) würde sparsamer heizen, wenn ihnen nicht nur monatliche, sondern tagesaktuelle Informationen über ihren Wärmeverbrauch vorlägen.

Diesem Informationsbedürfnis trägt nun das Heiz-O-Meter Rechnung. Neben aktuellen Verbrauchswerten sind auch nach Energieträgern aufgeschlüsselte Daten sowie Übersichten für die einzelnen Bundesländer und die 20 größten deutschen Städte jederzeit mit nur einem Klick abrufbar. Das ista "Heiz-O-Meter" ist kostenlos und ab sofort unter der Internetadresse www.heiz-o-meter.de frei zugänglich.

Wir sind überzeugt, dass die neue Transparenz durch das ista Heiz-O-Meter zu einem wichtigen Baustein für das Gelingen der Wärmewende wird. Nur, wer seinen aktuellen Verbrauch kennt, kann sein Verhalten bewusst steuern. Und Energie zu sparen, ist immer noch der beste Weg, um CO2-Emissionen zu vermeiden", sagte ista CEO Hagen Lessing bei der Vorstellung des ista "Heiz-O-Meters".

Sparsameres Heizverhalten des Winters 2021/22 wiederholte sich im Jahr 2023 nicht

Auf Basis aktueller Verbrauchsdaten geht ista davon aus, dass viele Mieter:innen für die laufende Heizperiode mit deutlich steigenden Heizkosten rechnen müssen. Allein in der Zeit von September bis November 2023 ist der Verbrauch der privaten Haushalte an Heizenergie witterungsbereinigt um 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen. Im Zeitraum September bis November 2023 lag der Wärmeverbrauch in Deutschland nach Analysen von ista wieder mindestens auf dem Niveau wie vor der Energiekrise.

Insgesamt seien die Preise für Heizenergie jedoch in diesem Winter deutlich höher als im Vorjahr. Zwar hätten die Großhandelspreise für Heizöl und Erdgas seit den jeweiligen Spitzen im vergangenen Jahr wieder nachgegeben. Dennoch müsse für die laufende Heizperiode mit einem Anstieg den Brennstoffkosten für Erdgas um rund 61 Prozent und für Heizöl um rund 34 Prozent gegenüber den durchschnittlichen Kosten des Vorjahres (unter Berücksichtigung der Dezemberhilfe) gerechnet werden.

Fast jedem Zweiten droht bei der jährlichen Heizkostenabrechnung eine unangenehme Überraschung. Mehr Heizkosten-Transparenz ist relevanter denn je", so Lessing.

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