Den demografischen Wandel aktiv mitgestalten

"Der demografische Wandel ist eine zentrale Herausforderung für die Wohnungswirtschaft in Deutschland", erklärte Axel Gedaschko, Präsident des GdW, anlässlich der heutigen Demografietagung mit Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in Berlin.

Die Demografiestrategie der Bundesregierung soll am Mittwoch, den 25.04.2012 im Bundeskabinett beraten und verabschiedet werden. "Die Wohnungswirtschaft gestaltet den demografischen Wandel seit Jahren aktiv mit", so der GdW-Präsident. Sowohl der Bevölkerungsrückgang, als auch die alternde Bevölkerung spielen dabei eine zentrale Rolle. Dennoch steigen hier die Anforderungen an Wirtschaft und Gesellschaft auch zukünftig. "Die Politik ist aufgefordert, Strukturen zu schaffen, mit denen wir dieser Entwicklung begegnen können", so Gedaschko.
Schon heute sind rund 16 Mio. Menschen in Deutschland 65 Jahre und älter. Etwa 3,7 Mio. davon sind mindestens 80 Jahre alt. Bis zum Jahr 2050 dürfte sich die Zahl der über 80-Jährigen auf gut 10 Mio. Menschen fast verdreifachen. Das bedeutet, dass mittelfristig in ganz Deutschland rund 3 Mio. altersgerechte Wohnungen benötigt werden. Völlig unverständlich sei es daher, dass im aktuellen Bundeshaushalt kein Geld mehr für das KfW-Förderprogramm "Altersgerecht Umbauen" bereitstünde, so Gedaschko. Das Programm sei ein wichtiger Baustein, damit die Wohnungsunternehmen in den bestehenden Wohnimmobilien Barrieren reduzieren können. Die aktuelle Fortsetzung als Eigenprogramm der KfW sei zwar begrüßenswert, reiche aber nicht aus. Der GdW fordert die Bundesregierung daher auf, die erforderlichen Bundesmittel für das KfW-Förderprogramm "Altersgerecht Umbauen" ab 2013 wieder bereitzustellen.
Auch der Stadtumbau in Ost-, aber auch in Westdeutschland bleibt gerade angesichts sinkender Bevölkerungszahlen eine zentrale Aufgabe für die Wohnungsunternehmen. Durch die Stadtumbauprogramme konnten sie die Wohnungsmärkte stabilisieren und Leerstände verringern. Vor allem in den Städten der neuen Länder haben die Unternehmen im Zuge des Stadtumbaus Teile der Bestände zurückgebaut und ihre Erneuerungsmaßnahmen auf die zukunftsfähigen Quartriere konzentriert. "Besonders in Ostdeutschland ist eine Lösung der Altschuldenproblematik und damit jener Erblasten aus der Geschichte der DDR, mit denen ausschließlich genossenschaftliche und kommunale Wohnungsunternehmen belastet wurden, ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die zukünftige Entwicklung des Stadtumbaus", erklärte der GdW-Präsident.
Als positiven Schritt wertete Gedaschko abschließend den erst kürzlich gefassten Beschluss des Bundeskabinetts, für die Städtebauförderung 2013 einen Verpflichtungsrahmen von 455 Mio. Euro vorzusehen und damit gegenüber 2012 keine Kürzung vorzunehmen. "Das ist ein erstes Signal für die Städte und die Wohnungswirtschaft in Deutschland – dennoch liegt die Summe weiter deutlich unter dem eigentlich notwendigen Niveau von mindestens 535 Mio. Euro aus dem Jahr 2010."

Der GdW hat zum demografischen Wandel seinen Branchenbericht 4 veröffentlicht.

Weiterführende Links:
http://web.gdw.de/service/daten-und-fakten/286-gdw-branchenberich...

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