Energieautarke Wohnhäuser in Unna

Gebäudetechnik lässt sich nahezu wartungsfrei betreiben

Die Unnaer Kreis-Bau- und Siedlungsgesellschaft (UKBS) hat fünf enttechnisierte, weitgehend energieautarke Mehrfamilienhäuser an die ersten Mieter übergeben. Sie zahlen eine Pauschalmiete, die die Energiekosten enthält.

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Auch Fassadenelemente werden zur Erzeugung von Solarstrom genutzt. Je mehr Energie ein Gebäude erzeugt, desto höher sind die Einsparungen sämtlicher Energiekosten. Bild: UKBS
Auch Fassadenelemente werden zur Erzeugung von Solarstrom genutzt. Je mehr Energie ein Gebäude erzeugt, desto höher sind die Einsparungen sämtlicher Energiekosten. Bild: UKBS

Die insgesamt 35 Wohnungen versorgen sich selbst mittels Sonnenenergie umfassend mit Wärme und Strom für Haushalt und Elektromobilität. Ein in Nordrhein-Westfalen bislang einzigartigen Projekt, das den Mietern über einen langen Zeitraum eine Pauschalmiete inklusive Energie-Flatrate garantiert. Der vollständige Verzicht auf fossile Brennstoffe im Gebäude macht das Wohnen zudem CO2-arm.

„Da sich diese Häuser selbst mit Wärme und Strom aus der Sonne versorgen, braucht es im Haus keine fossilen Energieträger. Das macht die Mieter unabhängig von steigenden Strom-, Gas- und Ölpreisen und das Wohnen CO2-arm“, erläutert Matthias Fischer, Geschäftsführer der UKBS, die verschiedenen Vorteile. Die gesamte Anlage basiert auf dem Konzept der „enttechnisierten, hochgradig energieautarken Gebäude“ des Autarkieteams rund um den Energiewissenschaftler Prof. Timo Leukefeld.

Es gibt keine steigende „zweite Miete“

NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach betonte bei der offiziellen Übergabe der Wohnungen an die ersten Mieter, dass die energieautarken Solarhäuser schon heute den Baustandard erfüllen, der erst ab 2045 vorgesehen ist. Die zukünftigen Mieter erhalten ihre Wohnung zu einer festen Pauschalmiete. Diese enthalte neben den Kosten für das Wohnen auch das Entgelt für Wärme, Strom und Warmwasser. „Den zukünftigen Bewohnern gibt dieses Modell einer Pauschalmieten mit Energie-Flatrate langfristig Sicherheit vor Mieterhöhungen und erspart unangenehme Überraschungen bei der jährlichen Nebenkostenabrechnung“, erläutert Landrat und UKBS-Aufsichtsratsvorsitzender Mario Löhr das neuartige Vermietungsmodell. „Über ein Car-Sharing können sie E-Autos nutzen und auf diese Weise bereits die Anschaffungskosten für ein Auto einsparen. Das solare Betanken ist, wie der Haushaltsstrom, von der Flatrate gedeckt.“

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Das Prinzip: Kabel statt Rohre

„Die Gebäude sind Technik-Minimalisten“, weiß Timo Leukefeld, Energiewissenschaftler und Entwickler des Konzepts enttechnisierte, energieautarke Gebäude. „Hocheffiziente Infrarotheizungen sorgen in den massiv gebauten Wohnungen für behagliche Wärme. Das Warmwasser wird dezentral elektrisch bereitet, sodass sich in den gesamten Gebäuden lediglich Strom- und Kaltwasserleitungen befinden. Die gesamte Heiz- und Warmwassertechnik ist so annähernd wartungsfrei – mit immensen wirtschaftlichen Einsparungen.“

In den „Heizungsräumen“ der Sonnenhäuser findet sich außer einem Stromspeicher: nichts. Die Pultdächer der Gebäude, optimal zur Sonne hin ausgerichtet, sammeln Sonnenenergie über großflächige Photovoltaikmodule. Ebenso die nach Süden ausgerichteten Fassadenflächen. Sie liefern die Energie, mit der sich die Gebäude selbst mit Wärme sowie Strom für Haushalt und Mobilität versorgen, und machen diese zu 50 bis 70 Prozent energieautark.

Strom für Elektroautos ist inklusive

Das vielfältige Wohnangebot umfasse Wohnungen in einer Größe von 65 bis 95 Quadratmetern. Jeder Wohneinheit sei ein fester PKW Stellplatz zugeordnet. Da Nachhaltigkeit Programm sei, sind die Wohnungen für E-Mobilität vorbereitet, die sich aus dem selbst gewonnenen Sonnenstrom speist – ebenso wie die im Rahmen des Car-Sharings angebotenen E-Autos. 41 Stellplätze für PKW und 100 für Fahrräder ergänzen das Wohnangebot. Ein naturnah gestalteten Gemeinschaftsgarten umgebe die Gebäude. (Red.)

Redaktion (allg.)

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Artikel Gebäudetechnik lässt sich nahezu wartungsfrei betreiben
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