Kolumne

Krieg in Europa: Und jetzt?

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 Bild: GdW
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Krieg in Europa: Und jetzt!

Wer hätte das gedacht? Krieg in Europa, vom Zaun gebrochen von der Großmacht Russland. Als wenn die Corona-Krise nicht schon genug am Nervenkostüm genagt hätte. Ich bin ehrlich gesagt geschockt.

Mit meinen fast 60 Jahren habe ich nur Frieden erlebt und war stolz und glücklich, dass die Menschen in Europa sich so lange nicht bekriegt haben. Was geht nur in den Köpfen derjenigen vor, die mit Parolen wie „Entnazifizierung“ und „Greueltaten gegen unsere Landsleute“ einen Angriffskrieg begründen. Als wenn wir das nicht schon mal gehabt hätten und gesehen haben, was daraus geworden ist.

Ich bin jetzt erst einmal Mensch und sorge mich um die Zukunft meiner Familie und Freunde. Einige davon leben in der Ukraine und ich weiß aktuell nicht, wie es ihnen geht. Ich fühle mich angesichts dieses menschenverachtenden Vorgangs des russischen Regimes machtlos und wütend. Auch weil man über die Medien den Eindruck gewinnt, dass mit logischen Argumenten kein Umdenken erzielt werden kann. Einzig die vielen mutigen Demonstranten in Russland und in ganz Europa, die gegen den Krieg auf die Straße gehen, lassen mich hoffen.

Ein Mietverhältnis ist ein auf Dauer angelegtes Vertragsverhältnis. Während des Mietverhältnisses kann es sich also durchaus ergeben, dass eine weitere Person als Hauptmieter in einen bestehenden Mietvertrag aufgenommen werden soll. Dazu ist eine Vereinbarung...

Doch welche Auswirkungen wird dieser Krieg auf uns, unser Tun als Hausverwaltung und unsere Kunden haben? Die Situation rund um Strom, Gas und Öl ist vorhersehbar: Die Kosten werden drastisch steigen und ich setze mich gerade mit meinen Mitarbeitern hin und formuliere eine Rundmail an alle Kunden, um sie auf diese Entwicklung vorzubereiten. Die bis dato ausgearbeiteten Wirtschaftspläne und das individuelle Hausgeld werden garantiert nicht ausreichen. Es wird also zu Nachzahlungen kommen. Gleiches gilt für die Mieter unserer Objekte. Mit den Vermietern gehen wir in den nächsten Tagen in die Diskussion, wie wir bei auftretenden Zahlungsproblemen der Mieter umgehen und welche Wohnraum-Angebote wir evtl. ukrainischen Flüchtlingen machen können.

Denn auch wenn ich einen Krieg nicht selbst mitgemacht habe, so kann ich mir sehr gut vorstellen, welches Leid durch Vertreibung, Tod und Angst diese Menschen durchmachen. Vielleicht können wir ja unseren kleinen Beitrag dazu leisten, diese ein wenig zu mildern.

Hoffen wir mal, dass aus dieser Situation nicht das wird, wovor wir alle Angst haben und sich die Menschen daran erinnern, dass Krieg immer schlecht ist. Für jeden!

Michael Friedrich

Michael Friedrich
Der Verwalter-Berater
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Artikel Krieg in Europa: Und jetzt?
Seite 6
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