Bilanz Heizungsindustrie

Rekordabsatz in einem turbulenten Markt

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 Bild: Pixabay/ Geralt
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Die Deutsche Heizungsindustrie hat den Verkauf von Wärmeerzeugern 2023 um 34 Prozent gesteigert. Im ersten Halbjahr profitierte vor allem die Wärmepumpe, danach gab es geradezu einen Run auf Gas- und Ölheizungen. Beides seien Vorzieh- und Sondereffekt gewesen.

Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) hat die Absatzzahlen 2023 für den deutschen Markt vorgelegt. Mit über 1,3 Millionen abgesetzten Wärmeerzeugern und einem Wachstum von 34 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum blickt die Industrie auf ein Rekordjahr zurück. Einen Absatz in ähnlicher Größenordnung erzielten die Hersteller zuletzt in den 1990er-Jahren. Damals sei die Bilanz durch die heiztechnische Modernisierung in den neuen Bundesländern geprägt worden.

Als Ursachen für diesen Verkaufsrekord macht der BDH Vorzieh- und Sondereffekte aus. In der ersten Jahreshälfte verzeichneten die Hersteller einen anhaltenden Nachfrageboom bei Wärmepumpen. Ein Grund hierfür sei der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und die Sorge der Verbraucher vor einer möglichen Gasmangellage noch aus dem Jahr 2022. In der zweiten Jahreshälfte habe die Debatte um die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) und die künftige Förderkulisse für eine gesteigerte Nachfrage bei der Modernisierung von Öl- und Gasheizungen gesorgt, während sich der Absatz von Wärmepumpen rückläufig entwickelte. Die Absatzzahlen nach Heiztechnik im Einzelnen:

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  • Gas-Brennwert-Kessel: 696.500
  • Gas-Niedertemperatur-Kessel: 94.000
  • Öl-Brennwert-Kessel: 109.000
  • Öl-Niedertemperatur-Kessel: 3.500
  • Wärmepumpen: 356.000
  • Biomasse-Kessel: 49.500

Im Gegensatz zu den Wärmeerzeugern profitierten heiztechnische Systemkomponenten wie Heizkörper, Fußbodenheizungen oder Lüftungssysteme nicht von dem Boom. Ursächlich hierfür sei in erster Linie die eingebrochene Neubautätigkeit.

Der BDH betont, dass die im vergangenen Jahr realisierten Heizungsmodernisierungen eine Minderung der CO2-Emissionen von rund drei Millionen Tonnen bewirkt hätten und beruft sich dabei auf Zahlen des ITG Institut für Technische Gebäudeausrüstung in Dresden. Damit leiste die Heizungsmodernisierung über alle Technologien hinweg den größten Anteil bei der CO2-Reduktion im Gebäudesektor. (Red.)

Redaktion (allg.)

Pixabay/ Mohamed_hassan

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