Polizeiliche Kriminalstatistik 2022

Wohnungseinbrecher schlagen wieder häufiger zu

Nach dem Abklingen der Corona-Pandemie sind Einbrecher in Deutschland wieder aktiver. 2022 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche um 21,5 Prozent an, lag damit aber deutlich unter dem Niveau vor der Pandemie.

Einbrechern das Handwerk erschweren: Mechanische Türsicherungen lassen viele Kriminelle scheitern. Foto: Initiative "Nicht bei mir"
Einbrechern das Handwerk erschweren: Mechanische Türsicherungen lassen viele Kriminelle scheitern. Foto: Initiative "Nicht bei mir"

Das Bundesministerium des Innern und für Heimat und das Bundeskriminalamt haben die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für 2022 veröffentlicht. Die Statistik zeigt, dass die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Häusern zuletzt wieder stark angestiegen ist. 2022 wurden in Deutschland 65.908 Wohnungseinbrüche erfasst – das bedeute einen Anstieg von 21,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (2021: 54.236, angezeigte Einbruchsversuche eingeschlossen). Nachdem zuletzt historische Tiefpunkte der Einbruchszahlen vermeldet werden konnten, lasse der Anstieg im Jahr 2022 darauf schließen, dass der Trend der vergangenen zwei Jahre zumindest teilweise pandemiebedingt war. Dennoch liege die Einbruchzahl weiterhin unter dem Niveau vor der Pandemie, 2019 waren noch 87.145 Einbrüche und Einbruchsversuche erfasst worden.

Der positive Trend bei Diebstählen aus Keller-, Dachbodenräumen und Waschküchen setzte sich hingegen auch 2022 fort: Von 2021 zu 2022 konnte ein Rückgang von 11,1 Prozent auf 79.930 Delikte verzeichnet werden.

Fast die Hälfte der Einbrecher scheitert an Sicherungen

Neben der gestiegenen Einbruchzahl sei auch ein weiterer Wert aus der PKS bemerkenswert: In 46,8 Prozent der Fälle scheiterten Einbrecher beim Versuch in das Zielobjekt einzudringen (2021: 48,7 Prozent). Diese seit Jahren konstant hohen Werte belegten die Bedeutung von Sicherheitstechnik: Professionelle Einbruchschutzmaßnahmen wirken und führen dazu, dass Einbrecher ihre Einbruchsversuche erfolglos abbrechen.

 „Die Entwicklung der PKS unterstreicht, wie wichtig präventive Maßnahmen am eigenen Zuhause und die Aufklärungsarbeit rund um das Thema Einbruchschutz sind“, sagt Kriminaldirektor Harald Schmidt, Geschäftsführer der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes.

Investitionen in Sicherheitstechnik sollten gut geplant sein

Um dem Anstieg der Einbruchzahlen entgegenzuwirken, wird empfohlen, auf Grundlage maßgeschneiderter Sicherheitskonzepte in mechanische und elektronische Sicherheitstechnik zu investieren. „Nur 16,1 Prozent der Einbrüche werden aufgeklärt, was zeigt, wie wichtig private Investitionen in Sicherheitstechnologie sind.“, unterstreicht Helmut Rieche von der Initiative „Nicht bei mir!“, die seit 19 Jahren kostenlos Informationen zu Einbruchschutz bereitstellt und professionelle Beratung vermittelt.

Ein wirksamer Einbruchschutz erfordert sowohl bei der Bauplanung als auch bei der Nachrüstung Fachwissen und Erfahrung. Planung, Einbau und Wartung von Sicherheitstechnik sollte immer von Fachleuten vorgenommen werden. Die Initiative für aktiven Einbruchschutz informiert auf ihrer Internetseite www.nicht-bei-mir.de über dieses Thema. Über eine interaktive Karte können Interessenten kompetente Sicherheitsunternehmen und Fachleute in ihrer Nähe ausfindig machen, die sie zu allen Fragen des Einbruchschutzes in ihrer Region beraten können. (Red.)

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