Wohnungsbedarf dauerhaft höher als Neubauzahlen?
Nach den Berechnungen der Wohnungsmarktexperten beläuft sich der Neubaubedarf für das gesamte Bundesgebiet bis 2030 im Mittel auf 230.000 Wohnungen pro Jahr. Bis 2020 rechnen die Wissenschaftler mit einem Bedarf von rund 272.000 neuen Wohnungen jährlich. Im Jahr 2014 lag die Zahl der Baufertigstellungen aber erst bei rund 240.000 Wohnungen. Damit gibt es derzeit jährlich immer noch 30.000 Wohnungen zu wenig.
Während vor allem ländliche Regionen in den kommenden Jahren einen deutlichen Bevölkerungsrückgang verzeichnen werden, wachsen die Metropolen sowie zahlreiche kleinere Groß- und Universitätsstädte weiter. Für die Regionen außerhalb der prosperierenden Städte bleiben schrumpfende Wohnungsmärkte das bestimmende Thema. Im Jahr 2030 werden nur knapp 39 % aller Kreise noch wachsende Haushaltszahlen ausweisen. Weiteren Einfluss auf die regionalen Wohnungsmärkte haben darüber hinaus veränderte Wohnpräferenzen.
Nachholbedarf hat sich angestaut
Anlässlich der Vorstellung der Prognose kritisierte der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW, dass die aktuelle Bautätigkeit bei weitem nicht ausreiche, um den Bedarf an neuen Wohnungen in den Ballungsräumen zu decken. Die Studie beschreibe nur den zukünftigen Wohnungsbedarf und berücksichtigt nicht den angestauten Nachholbedarf aus den Jahren mit sehr niedriger Bautätigkeit seit 2002. In dieser Zeit sind laut BBSR-Bedarfszahlen näherungsweise 500.000 Wohnungen im Geschosswohnungsbau zu wenig gebaut worden. Darüberhinaus warnte der Verband, dass sich die Dynamik bei den Baufertigstellungen nach jüngsten Zahlen bereits wieder abschwäche.
Zuwanderer erhöhen Nachfrage
Aus Sicht des GdW sind angesichts der steigenden Zuwanderungszahlen mindestens 320.000 neue Wohnungen pro Jahr in den nächsten zehn Jahren notwendig.