Henner Frevel hat schon viele Sachen in seinem Leben gemacht: Er war Zimmermann, Buchverkäufer und arbeitete zuletzt bei der Diakonie. „Mein Motto war immer: alle sieben Jahre etwas anderes machen“, sagt Frevel. Jetzt hat er zusammen mit seinem Partner Dr. Hans Ganten das „Quartier am Wald“ in Worpswede entworfen, so etwas wie das Dorf der Zukunft, in dem man aber jetzt schon wohnen kann. Auf einer Fläche von 2,5 Hektar entstanden 16 Doppelhaushälften, sechs Reihenhäuser und fünf Wohnhäuser mit je vier Wohnungen. Die Häuser sind in ökologischer Holzbauweise entstanden.
Eine Glasfaseranbindung sorgt für schnelles Internet, zudem gibt es Ladestationen für Elektroautos. Frevel beschreibt das Quartier als „Mehrgenerationen-Projekt“: Es gibt im Zentrum ein Seniorenheim mit einer integrierten KiTa, ein Café und einen Friseur.
Die Energieversorgung läuft über ein energiesparendes Blockheizkraftwerk (BHKW), das gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt – für Investor Frevel und EWE ein bedeutender Schritt auf dem Weg in eine saubere und grüne Zukunft. „Eine klimaschonende Energieversorgung von Wohnquartieren wird mit hocheffizienten, CO2-armen Technologien möglich“, erläutert Claas Marquardt, Key Account Manager Wohnungswirtschaft bei EWE. Die klimaschonenden Technologien setzt EWE bereits in seinen eigenen Nah- und Fernwärme-Gebieten ein. Über seine mehr als 500 Kilometer langen Wärmenetze versorgt das Unternehmen unter anderem Quartiere im niedersächsischen Oldenburg, in Binz auf der Insel Rügen oder im brandenburgischen Eberswalde.
Gesamtkonzept aus einer Hand
Im Fokus des Worpsweder Projektes standen von Anfang an die Bewohner des Quartiers und deren hohe Lebens- und Wohnqualität. Die ist heute das A und O zum Wohlfühlen. Dazu gehört nicht nur, dass es in den Wohnungen und Betrieben hell und warm ist. Die Quartiersbewohner können auch auf superschnelles Internet und Ladestationen für Elektroautos zurückgreifen. Die Technik dafür sollte hochmodern und energieeffizient sein. „Dieses Gesamtkonzept haben wir in Zusammenarbeit mit unseren Töchtern EWE NETZ, EWE TEL und EWE Go in Worpswede umsetzen können“, berichtet Marquardt.
Für die Energieversorgung umfasst das EWE-Konzept eine Kombination aus BHKW und Gasbrennwertanlage. Die Technik ist durch die gekoppelte Strom- und Wärmeerzeugung hocheffizient, sodass weniger Energie eingesetzt und damit im Vergleich zu herkömmlicher Wärmeerzeugungstechnik CO2 eingespart wird. Über ein Nahwärmenetz wird die Wärme im Quartier verteilt, eine Trafostation bindet das Quartier in die lokale Stromversorgung ein. Darüber wird der im BHKW erzeugte Strom direkt vom Seniorenwohnheim verbraucht. Abgerundet wird das Konzept mit zwei Wallboxen zum Laden von E-Autos und mit einer Glasfaserverkabelung des gesamten Quartiers.
Energieversorgung über Leasingmodell
Das Gesamtkonzept hat EWE im Rahmen eines Contracting mit dem Bauträger umgesetzt. Das Leasingmodell bietet viele Vorteile, da Contractoren die Planung, den Bau und den Betrieb als Komplettservice übernehmen. Geeignet ist ein solches Contracting für Hausverwalter und Eigentümer genauso wie für Bauträger und große Wohnungsgesellschaften.
IVV-Fachartikel Contrating -
Redaktion (allg.)
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