Heizkostenverteiler bilden die Basis für „Big Data“
Für Asset-Manager und kapitalgetriebene Unternehmen ist erfolgreiches Energiemanagement essenziell für die Kapitalbeschaffung. Aber auch kleinere Vermieter und Verwalter von Wohnimmobilien müssen sich intensiv mit Energieeffizienzthemen auseinandersetzen. In den zurückliegenden Jahren sind die Energiepreise weitgehend konstant geblieben. Dementsprechend war der Anreiz zu investieren, um langfristig Kosten zu vermeiden, eher gering. Das ist heute anders. Ein hoher Heizenergiebedarf macht Immobilien unattraktiv. Das Gesetz zur Aufteilung der Kohlendioxidkosten (CO2KostAufG) verstärkt diesen Effekt noch, denn es belastet diejenigen Vermieter stärker, deren Immobilien weniger energieeffizient sind.
Vielen Immobilienbetreibern fehlen elementare Daten
Um den Energieeinsatz systematisch zu reduzieren, bedarf es des Dreisprungs aus Datenerfassung, Datenanalyse sowie Steuerung und Optimierung. Aktuell scheitern viele Immobilienmanager aber bereits daran, dass ihnen die erforderlichen Verbrauchsdaten nicht zur Verfügung stehen.
Um Kunden diesbezüglich bestmöglich zu unterstützen, hat Brunata-Metrona im dritten Quartal 2022 eine nicht-repräsentative Kundenumfrage durchgeführt. Vermieter und Verwalter aller Größenklassen wurden zu Handlungsdruck und Herausforderungen in Bezug auf Umweltthemen befragt. Mit Abstand die höchste Umsetzungspriorität hatte das Monitoring von Energieverbräuchen (siehe Grafik).
Frequenz der Datenübermittlung meist zu gering
Grundlage für erfolgreiches Monitoring ist die Verfügbarkeit von Daten. Zwar sind die dafür erforderlichen Sensoren in den Heizkostenverteilern und Wärmezählern bereits in den meisten Immobilien vorhanden. Was jedoch fehlt, ist die nötige Frequenz der Datenübermittlung. Bis vor Kurzem wurden Verbrauchsdaten nur einmal jährlich gesendet. Die novellierte Heizkostenverordnung, die seit Ende 2021 in Kraft ist, schreibt unterjährige Verbrauchsinformationen im Monatsturnus vor. Für ein effektives Energiemanagement – die Bereitstellung der erforderlichen Wärmeleistung mit möglichst geringem Energieeinsatz – wäre jedoch eine deutlich höhere Auflösung wünschenswert. Mit hochaufgelösten Lastprofilen können Planer beispielsweise Heizungsanlagen passgenau dimensionieren. In der Praxis sind viele Anlagen überdimensioniert, da bei unklarer Bedarfslage lieber großzügig kalkuliert wird.
Ein weiteres Problem betrifft die Zusammenführung von Daten aus unterschiedlichen Datenquellen. Eine zentrale Datenauswertung ist erforderlich, um – Schritt zwei – alle relevanten Rahmenbedingungen in die Analyse einzubeziehen.
Die wenigsten Immobilienunternehmen und -verwalter verfügen über adäquate Monitoring- und Analysetools, um aussagekräftige Informationen zum Energiebedarf zu generieren. Dabei stehen smarte Gebäudetechnologien bereits heute zur Verfügung. Mit ihrer Hilfe können typische Energiebedarfe ebenso ermittelt werden wie Anomalien. So können Optimierungspotenziale besser ausgeschöpft und nachhaltige Einsparungen realisiert werden.
Alle Messdaten müssen auf einer offenen Plattform gesammelt werden
Das setzt voraus, dass die Daten vereinheitlicht und strukturiert werden – idealerweise auf einer neutralen, offenen Plattform, zu der sämtliche Datenlieferanten Zugang haben. Auf Anwenderseite muss parallel dazu das Wissen zur Analyse der Daten aufgebaut werden, um sie richtig interpretieren zu können und adäquate Aktionen daraus abzuleiten. Messdienstleister wie Brunata-Metrona können hier wirksam unterstützen, denn das Handling großer Datenmengen gehört für sie zum Tagesgeschäft.
Der dritte Schritt, das eigentliche Energiemanagement, erfordert die Zusammenarbeit sämtlicher Stakeholder – Immobilienbetreiber, Nutzer, Dienstleister –, um erfolgreich zu sein. Klar ist: Es gibt nicht die eine Musterlösung, die auf jede Immobilie anwendbar ist. Vielmehr braucht es in jedem Fall ein individuelles, ganzheitliches Konzept, das alle Ebenen umfasst und ein tragfähiges Lösungspaket schnürt.
Wertsteigerung und Klimaschutz sind Motive für das Energiemanagement
Der Einsatz digitaler Lösungen ist dabei unerlässlich – sowohl was die Nachhaltigkeit als auch was die Kostenoptimierung betrifft. Entscheidender Erfolgsfaktor für deren Akzeptanz sind die Faktoren Kosten, Komfort, Einfachheit und Motivation. Was den letzten Punkt angeht, macht die Brunata-Metrona-Umfrage Mut: Bei der Frage nach den Beweggründen, das Thema „Nachhaltigkeit“ voranzutreiben, liegen die Attraktivitätssteigerung der Immobilie und der aktive Beitrag zum Klimaschutz deutlich vor regulatorischen Zwängen.
Christopher Intsiful


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