„Hier wollen wir nicht mehr weg“
Es ist eine grandiose Aussicht, die sich Hans und Evelin Staab beim Blick vom Balkon ihrer Wohnung im „Lipsia-Turm“ bietet: der Kulkwitzer See schimmert friedlich in der Nachmittagssonne, dahinter zeigt sich die konturreiche Silhouette von Markranstädt, weiter links die Lippendorfer Schlote, die fleißig Wasserdampfwolken in den Himmel schicken. Die Wohnung in der elften Etage des neuen Grünauer Hochhauses ist für das bodenständige Ehepaar ideal – besonders der erhöhte Service-Gedanke weiß zu überzeugen. „Hier wollen wir nicht mehr weg“, sagt Hans Staab.
So wie Familie Staab geht es den meisten Bewohnern, die im „Lipsia-Turm“ ihr neues Zuhause gefunden haben. „Unser Hochhaus wird sehr gut angenommen. Auch die Angebote und Hilfestellungen, die wegen Corona erst allmählich ausprobiert werden konnten, finden deutlich Anklang“, sagt Nelly Keding, die Vorstandsvorsitzende der WG „Lipsia“ eG.
Die Wohnungsgenossenschaft hatte den 13-Geschosser vor einem Jahr fertiggestellt: 42 Meter hoch, mit fast 7.500 Quadratmetern Bruttogeschossfläche. In seinem Innern beherbergt das weithin sichtbare Bauwerk 60 altersgerechte und barrierefreie Wohnungen, zwischen 30 und 110 Quadratmeter groß, ausgestattet mit Balkon oder Terrasse, Fußbodenheizung und Parkett, Videosprechanlage, ebenerdiger Dusche. Baukosten: mehr als 14 Millionen Euro.
Der Altersdurchschnitt im Haus liegt bei 75 Jahren
Seit Dezember 2020 ist der „Lipsia-Turm“ voll vermietet. Hans und Evelin Staab sind Bewohner der ersten Stunde. Sie hatten vor drei Jahren in einem Anschreiben von dem Neubauprojekt erfahren. In die Genossenschaft waren sie schon 1974 eingetreten, seit 1981 leben sie in Grünau. Mit ihrem Umzug hat das Ehepaar die Hoffnung auf „eine gewisse Sicherheit“ verbunden – und wurde nicht enttäuscht. „Es ist immer ein Ansprechpartner da, an den man sich wenden kann. Das ist gerade im Alter von großem Wert“, sagt Hans Staab. Beide sind 71 Jahre alt. Der Altersdurchschnitt im Lipsia-Hochhaus liegt immerhin bei stattlichen 75 Jahren.
Das hochwertige Service-Konzept gehört zu den Besonderheiten des weißen Wohnturms. Im Erdgeschoss hinter den Eingangstüren steht ein Empfangstresen mit Concierge. Hier bietet die Lipsia gemeinsam mit dem Volkssolidarität Stadtverband Leipzig e. V. Unterstützung im Alltag an. Die Grundleistungen reichen von Brief-Paket-Service über die Vermittlung von Dienstleistungen und Hilfestellung bei Erkrankungen bis hin zu kulturellen Angeboten. Buchbare Zusatzleistungen sind etwa die Übernahme von Einkäufen, Botendienste oder die Wohnungsreinigung.
Der Turm steht auf sozialer Basis
Außerdem hat jede Etage einen Gemeinschaftsraum als Treffpunkt für die Nachbarn. Zwei Aufzüge gewähren einen bequemen – und selbst in Pandemiezeiten staufreien – Zugang. Die Cafeteria im Erdgeschoss ist mit Mittagstisch und wiederkehrenden Veranstaltungsformaten wie „Gehirnjogging“, „Küchenkräuter“ und „Erzählrunden“ ebenfalls ein Ort lebendiger Begegnung. Überdies lädt hier der „Lipsia-Club“ regelmäßig zu Informationskursen ein, etwa zu den Themen „Reisen mit und ohne Behinderung“ oder „Kriminalitätsvorbeugung im Alltag“.
Martin Maciejewski, Geschäftsführer des Volkssolidarität Stadtverband Leipzig: „Wir haben viele positive Rückmeldungen von den Mieterinnen und Mietern erhalten.“ So erfahre der Mittagstisch mit durchschnittlich zehn Personen pro Tag viel Zuspruch, nehme die Nachfrage nach Hausbesuchen im Zuge der Pflege- und Sozialberatung, Hauswirtschaft und ambulanten Pflege stetig zu. Hinsichtlich der Gemeinschaftsaktivitäten konnte die Volkssolidarität coronabedingt zwar noch nicht im gewünschten Maße aktiv werden. Dennoch entstehen nach und nach persönliche Kontakte, die sich intensivieren. „Manche Bewohner bieten Sitzgymnastik oder Nordic Walking an. Eine Gruppe hat sich zum Romméspielen zusammengefunden“, berichtet Silke Eilenberger, die für die Volkssolidarität federführend vor Ort tätig ist.
Mit dem sozialen Engagement im „Lipsia-Turm“, das dem Genossenschaftsgedanken Rechnung trägt, wollen Lipsia und Volkssolidarität die Lebensqualität besonders für ältere Menschen in Grünau steigern und zur Weiterentwicklung des Stadtteils beitragen. Für die Zukunft planen die Partner weitere Anreize, um das Gemeinschaftsleben im Hochhaus noch attraktiver zu gestalten. (
Redaktion (allg.)
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