LEG entwickelt eigenen seriellen Sanierungsprozess
Die zügige Einsparung von Gas zu Heizzwecken gelinge nur mit digitalen, seriellen Modernisierungsprozessen im industriellen Maßstab, die Planungs- und Bauprozesse signifikant beschleunigen und Sanierungskosten reduzieren. Diesem Ziel verschrieben haben sich LEG und Rhomberg, die zu diesem Zweck das Gemeinschaftsunternehmen Renowate gegründet haben.
Digitales „Aufmaß“ der Gebäudekörper als Grundlage der Serienfertigung
In 14 aufeinander aufbauenden Projekten entwickele und optimiere Renowate einen ganzheitlichen, skalierbaren und effizienten Prozess zur Dekarbonisierung von Bestandsimmobilien. Konkret: Nach der digitalen Vermessung der Gebäudekörper, werden große, gut gedämmte Fassadenelemente seriell vorgefertigt und dann wie ein Maßanzug um die Gebäude gelegt. Die Energieerzeugung erfolgt sodann über Photovoltaikmodule und Wärmepumpen.
Vier Monate nach Gründung der Gesellschaft waren die Arbeiten auf der ersten Baustelle in vollem Gange.
Sanierte Gebäude brauchen 90 Prozent weniger Energie
Anlässlich der Montage der ersten, in Estland vorgefertigten Großflächenpaneele für die Fassadenisolierung ihres Quartiers in Mönchengladbach-Lürrip besuchte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, das Bauprojekt und ließ sich Idee und Umsetzung live auf der Baustelle von der LEG vorstellen. Die Arbeiten in der Zeppelinstraße sollen bereits im Laufe des Oktobers und damit in Rekordzeit abgeschlossen sein. Das Gebäude mit 47 Wohnungen werde dann 90 Prozent weniger Energie benötigen und die Restenergie mittels durch Ökostrom betriebene Wärmepumpen bereitgestellt. Zwölf weitere Pilotprojekte seien geplant, um das Verfahren zu optimieren und skalierbarer zu machen.
Bewohner werden vom Energiepreisschock verschont
Bislang wurden die Wohnungen im Gebäude an der Zeppelinstraße mit Gasetagenheizungen gewärmt. Das habe zur Folge gehabt, dass die Mieterinnen und Mieter von ihrem Energieversorger teilweise bereits drastische Anpassungen der Vorauszahlungen von über 300 Prozent erhalten haben – ein Preisschock, der vielen Haushalten noch bevorstehe. Die zügige Baufertigstellung entlaste die Mieter und Mieterinnen aber bereits in der jetzigen Heizperiode. In der Zeppelinstraße hätten die Gasthermen bereits ausgedient. Im Sinne der Nachhaltigkeit werden sie aber nicht verschrottet, sondern gehen als Wiederaufbauhilfe in die Ukraine.
Beim seriellen Sanieren könnten die Mieter ihr eigenes Zuhause während der Bauphase weiter nutzen. Auch Baustellenlärm und -staub würden auf ein Mindestmaß reduziert. Der Grund sei, dass sämtliche Vorarbeiten der Baumaßnahme weitgehend digitalisiert erfolgten, unter anderem durch die Vermessung mittels Drohnen und der Anfertigung eines digitalen Gebäudezwillings. Zudem strebe Renowate an, mit jedem weiteren Bauprojekt noch effizienter und zeitsparender zu werden. (Red.)
Über Renowate
Redaktion (allg.)


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