Steigende Mieten werden zu einer immer stärkeren finanziellen Belastung für viele Haushalte. Besonders betroffen sind Mieter mit geringem Einkommen und Zuwanderer.
Das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BIB) hat untersucht, wie sich der Anteil der Mietkosten am gesamten Einkommen zwischen 1990 und 2020 für unterschiedliche Bevölkerungs- und Einkommensgruppen entwickelt hat. Das Ergebnis: Während Personen mit hohem Einkommen nur einen moderarten Anstieg des Mietanteils am Gesamteinkommen hinnehmen mussten, nahm die Belastung bei Menschen mit niedrigem Einkommen deutlich zu. Betroffen waren vor allem Menschen, die im Ausland geboren und in den letzten Jahren nach Deutschland eingewandert sind.
Im Jahr 2020 wendeten einkommensstarke Personen etwa 18 Prozent ihres Geldes für die Miete auf. Gegenüber 1990 sei das eine Steigerung von zwei Prozent bei Einheimischen bzw. drei Prozent bei Zugewanderten. Somit blieb für das einkommensstärkste Fünftel der Bevölkerung die Belastung annähernd gleich. Ganz anders die Situation bei Menschen, die zum unteren Fünftel gehören. Sie wendeten durchschnittlich 44 Prozent (Einheimische) bzw. 45 Prozent (Zuwanderer) ihres Einkommens für die Miete auf.
Wie stark die Belastung für einkommensschwache Bürger geworden ist, zeigt der Vergleich mit dem Jahr 1990: Damals mussten Einheimische rund 32 Prozent ihres Einkommens für Miete ausgeben, bei Zugewanderten waren es 24 Prozent.
Aufgrund von Wohnungsknappheit und steigenden Angebotsmieten hätten Wohnungssuchende bei Neuverträgen höhere Mieten zu tragen als Menschen, die alte Mietverträge besitzen. Das treffe besonders auf die große Gruppe der Einwanderer zu, weil diese nicht von Bestandsmieten profitieren. Während die Miete für Einheimische zwischen 1990 und heute um 25 bis 40 Prozent gestiegen sei, müssten Einwanderer bis zu 80 Prozent hinnehmen. (Red.)
Redaktion (allg.)

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