Sie werten den Kellerbereich auf. Steigende Grundstückspreise, hohe Baukosten und als Folge davon weniger freiverfügbares Einkommen haben dazu beigetragen, die Untergeschosse von Wohnhäusern effektiver zu nutzen: Statt Gerümpelkeller entsteht Wohnraum mit hohem Wohnkomfort. Lichtschächte gehören sicher nicht zu den spektakulären Bauteilen eines Wohngebäudes. Sie sind aber dann wichtiger Bestandteil, wenn die Topografie oder der Bebauungsplan keine großen Fensterfronten erlauben. Liegt das Haus beispielsweise nicht am Hang oder ist ein Tiefparterre mit entsprechenden Fensterflächen nicht möglich, können nur Lichtschächte für die notwendige Licht- und Luftzufuhr sorgen.
Sauberkeit durch ein Schutzgewebe
Lichtschächte können aber dann schnell Verdruss machen, wenn nicht bereits bei der Hausplanung an den Wohnkomfort, die Statik und die Energieeinsparung gedacht wird. Schon in diesem Stadium kann der Bauherr die Weichen so stellen, dass ihm manche Folgelast eines Althausbesitzers erspart bleibt: Dazu zählt neben dem fehlenden Licht im Untergeschoss oder der klammen Kälte dort oft der kostenbedingte Verzicht auf ein Schutzgewebe auf den weitmaschigen Gitterrosten des Schachtes. So sammeln sich am Schachtfuß in kürzester Zeit eine Menge Laub, Kleintiere und Schmutz. Ein hoher Aufwand beim Säubern ist vorprogrammiert, zumal die Kieselsteine, die üblicherweise den Schachtboden bedecken, das Reinigen noch erschweren. Zu beachten ist außerdem: Ein zu Wohnzwecken beheiztes Kellergeschoss muss eine wärmebrückenfreie, also thermisch getrennte Anbindung an die Hausaußenwand aufweisen.
Lichtschächte aus Beton oder Kunststoff
Die einschlägige Baubranche hat verschiedene Lichtschachtsysteme mit Zubehör anzubieten, die – mit entsprechendem Aufwand – auch nachträglich an ältere Wohngebäude angebracht werden können. Zur Standardlösung zählt der Beton-Lichtschacht ohne Boden, der häufig aus hellem Sichtbeton gefertigt ist. Er garantiert eine lange Lebensdauer und hohe Festigkeit bei gleichzeitig bestmöglichem Lichteinfall in die Kellerräume. Durch die glatte weiße Oberfläche ist er leicht zu reinigen. Wo ständig mit hohem Erddruck zu rechnen ist, empfiehlt sich eine verstärkte Betonstahl-Bewehrung, die – an den Ecken zusätzlich versteift – äußerst druckfest ist. Oft ergänzt der glasfaserverstärkte Kunststoff-Lichtschacht das Angebot der Baubranche, der demjenigen aus Beton in punkto Qualität und Festigkeit in nichts nachsteht.
Lichtschächte mit einem geschlossenen Boden sind werkseitig mit einer Doppeldichtung für dauerhaft wasserundurchlässigen und wärmebrückenfreien Anschluss ausgerüstet. Bei Starkregen ermöglicht eine Bohrung im Boden ein schnelles Abfließen des Wassers in die Kanalisation.
Eine weitere Systemlösung rund um Lichtschächte hat mit der Gefahr durch zurückfließendes Wasser zu tun. Sie soll den Keller bei Unwetter und heftigem Niederschlag schützen. Sie besteht aus drei Einzelkomponenten – einem druckwasserdichten Lichtschacht, einem Rückstauverschluss und einem hochwasserdichten Kellerfenster. In die Abwasserleitung eingebaute Rückstauverschlüsse treten immer dann in Aktion, wenn sich das Kanalnetz durch heftige Regengüsse in kürzester Zeit bis zur Straßenoberkante füllt. Damit sich das Wasser nicht seinen Weg zurück in den Keller sucht, schließen die Ventile automatisch. Auf diese Weise bleiben die Räume unterhalb der Erdoberfläche vor drückendem Wasser geschützt.
Gut gegen Einbrecher: Rosthebesicherung
Zur Schachtabdeckung liefert der Handwerker wahlweise begeh- oder befahrbare Abdeckroste. Als Werkstoff wird meist nichtrostender Stahl verwendet. Rosthebesicherungen bieten höchste Einbruchsicherheit. Für lange Sauberkeit sorgen engmaschige Schutzgitter aus Aluminium, die auf dem Rost befestigt werden. Die Gewebe lassen sich jederzeit nachträglich über den Lichtschacht montieren.
Nicht alle Räume in einem Untergeschoss benötigen Licht, dafür aber eine ausreichende Luftzufuhr beziehungsweise eine funktionierende Entlüftungsmöglichkeit. In solchen oft fensterlosen Bereichen im Untergeschoss, das können Heizungs- oder Trocknerräumen sein, sind Lüftungsschächte oft die passende Lösung.
Tipps zum Einbau von Lichtschächten
- Die Schachtvariante mit einer Tiefe von 70 cm bringt besonders viel Licht in den Keller. Selbst bei Erdgeschosswänden mit Wärmedämm-Verbund-System garantiert der extratiefe Lichtschachtkörper noch ausreichend Licht im Keller.
- Eine besonders innovative Form von Lichtschächten ist mit einem höhenverstellbaren Aufsatz versehen, der sich nach der Montage um bis zu 25 cm an die geforderte Bauhöhe anpassen lässt. Ein jederzeit sauberer Anschluss an Asphalt, Pflaster oder die umgebende Geländeoberkante ist somit möglich.
- Schutzgitter halten den Schacht länger sauber und zwingen den Hausbesitzer seltener, in die enge Umgebung einzusteigen.