Studie „Wohntrends 2035“

Mikro-Wohnungen nur eine Übergangslösung

Mikro-Apartments locken auf dem angespannten Immobilienmarkt mit vergleichsweise hohen Renditen. Aber: Die wenigsten Menschen können sich vorstellen, dort selbst zu wohnen.

Foto: Adobestock/ToonPang
Foto: Adobestock/ToonPang

Das belegt die repräsentative Studie „Wohntrends 2035“, die das Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte gemeinsam mit der InWIS GmbH im Auftrag des Bundesverbands deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) erstellt hat. Mehr als 3.000 Menschen aus ganz Deutschland wurden hierfür befragt.

Angebot und Nachfrage von Wohnungen für Alleinlebende

Die Autoren der Studie gehen davon aus, dass die Zahl von Single- und  zweipersonenhaushalten weiter zunehmen wird. Gleichzeitig ist auch künftig mit steigenden Mieten und Kaufpreisen in den nachgefragten Lagen zu rechnen. Um Geld zu sparen, würden zwar 44 Prozent der Menschen eine geringere Wohnfläche in Kauf nehmen. Sogenannte Mikro-Apartments
kommen aber nur für fünf Prozent aller Befragten infrage. Damit sind Kleinstwohnungen von 20 bis 25 Quadratmetern gemeint. Sie werden meist möbliert angeboten und verfügen über ein Wohn-Schlaf-Zimmer, ein Duschbad sowie eine Kochgelegenheit. Balkons bilden die Ausnahme

„Wir brauchen kleine Wohnungen mit kompakten, klugen Grundrissen – vor allem an den stark nachgefragten Standorten. Mikro- Apartments werden diesem Bedarf nicht gerecht. Sie werden meist nur als Übergangslösung genutzt und sind nur für wenige Zielgruppen attraktiv“, sagt Bettina Harms von Analyse & Konzepte. „Durch eine Ballung von Mikrowohnungen besteht außerdem die Gefahr, dass sich Monostrukturen in den Gebäuden ausbilden“. Insofern sei darauf zu achten, dass eine vielschichtige Nutzung anvisiert wird. So könnten die Gebäude beispielsweise erst von Studenten und in einer späteren Phase von Empfängern sozialer Leistungen genutzt werden.

Gemeinschaftsraum statt Gartenzaun

Auf mehr Akzeptanz stoßen dagegen gemeinschaftliche Wohnformen. Diese kommen für 30 Prozent aller Befragten infrage. „Im  Mietwohnungsbau gab es schon immer gemeinschaftlich genutzte Flächen, wie zum Beispiel die Waschküche, den Garten oder auch  Gästewohnungen“, weiß Bettina Harms. „Aber jetzt beobachten wir neue Projekte, bei denen noch viel mehr geteilt wird: Beim Clusterwohnen zum Beispiel gruppieren sich viele kleine private Apartments um größere Gemeinschaftsflächen herum. Die Mieter haben dann zwar noch eine eigene Kochnische, können aber ebenso die große Gemeinschaftsküche nutzen. Das entspricht dem Sharing-Trend und bringt Menschen zusammen. Wir glauben deshalb, dass es für diese Angebote langfristig eine größere Nachfrage geben wird.“

Quelle: Analyse & Konzepte

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