Das lässt sich aus den Ergebnissen des jährlichen Mieterzufriedenheitsberichts ablesen, den das Wissens- und Plattformunternehmen AktivBo erstellt. Danach sind drei von vier Mieter mit dem gesamten Serviceerlebnis ihres Vermieters zufrieden. Gleichzeitig fühlten sich 72,7 Prozent der Mieter in und um ihre Wohnung sicher. Das "Sicherheitsgefühl" der Menschen sei ein Bereich, der durch die verstärkte Sicht auf soziale Nachhaltigkeit nach und nach mehr Aufmerksamkeit erhalten habe, kommentieren die Macher der Studie.
Die Gesellschaft der Ungeduldigen
Eine deutliche Veränderung in der Wahrnehmung und Erwartung vieler Mieter zeige der Bericht für den Bereich der Schadenmeldung. Im Jahr 2023 gaben 83,1 Prozent die Mieter an, dass sie der Meinung sind, dass der Schadenmeldungsprozess "eher gut" oder "sehr gut" funktioniert. Dies sei ein Rückgang um 4,5 Prozentpunkte seit 2021. Das liege vor allem daran, dass Mieter höhere Ansprüche an die Erreichbarkeit und die Rückmeldung ihres Vermieters hätten. Aufgrund der Erwartungen, die durch Serviceerfahrungen aus anderen Branchen nach und nach stiegen, veränderten sich die Anforderungen der Mieter rasant. Dies sei eine wachsende Herausforderung für die Branche. Dadurch setzten viele Immobilienunternehmen nun verstärkt auf den Service und die Kundenorientierung.
Hier geht zum Bericht Mieterzufriedenheit in Deutschland
Auf Initiative von AktivBo können Mieter die besten Vermieter Deutschlands küren. Die Sieger werden mit "Kundenkristallen" ausgezeichnet.
Der Servicemonitor Wohnen 2023 von Analyse & Konzepte
Das Beratungsunternehmens Analyse & Konzepte immo.consult. hat für den jährlichen „Servicemonitor Wohnen“ im Juni 2023 online 1.000 Mieterinnen und Mieter befragt. 44 Prozent der Befragten würden sich erneut für den jetzigen Vermieter entscheiden. Ein Fünftel der Mieter sei mit den Leistungen ihrer Vermieter „vollkommen zufrieden“ – allerdings seien auch 17 Prozent (eher) unzufrieden.
Hier einige Ergebnisse aus dem Servicemonitor:
- Die Mehrheit der Befragten (56 %) wohnt bei privaten Kleinvermietern, 17 Prozent bei Wohnungsgenossenschaften, zwölf Prozent bei kommunalen Wohnungsunternehmen, neun Prozent bei privaten Wohnungsunternehmen, fünf Prozent bei Verwaltungsunternehmen.
- Auf der Wunschliste der altersgerechten Umbaumaßnahmen steht die bodengleiche Dusche auf Platz eins: Daran haben 20 Prozent aller Befragten Interesse. Weniger gefragt sind Aufzüge (14 Prozent) und ein schwellenloser Eingangsbereich (9 Prozent).
- Die bevorzugte Kontaktaufnahme per Telefon verliert zugunsten von E-Mail weiter an Bedeutung, jedoch nutzen bislang nur 3 Prozent eine Mieter-App zur Kontaktaufnahme.
- Nur 24 Prozent der Mieter wissen, dass ihr Vermieter eine Mieter-App anbietet und 13 Prozent nutzen sie auch. Über 80 Prozent der App-Nutzer sind (sehr) zufrieden mit der Mieter-App.
- Im Durchschnitt beträgt die Nettokaltmiete in Deutschland 578 Euro pro Monat. 50 Prozent zahlen 500 Euro oder weniger.
- Nur noch 32 Prozent der Alleinerziehenden empfinden ihre Wohnkosten als (viel zu) hoch gegenüber 35 Prozent im Vorjahr.
- Die Quote der Mieter, die monatliche Verbrauchsinformationen erhalten ist von 39 Prozent im Jahr 2022 auf 42 Prozent im Jahr 2023 gestiegen.
- Die Anzahl der Mieter, die aufgrund ihrer Verbrauchsinformationen deutlich weniger heizen, ist verglichen mit 2022 um 15 Prozent gesunken. 2022 bestätigten 56 Prozent der Befragten: Ja, ich heize deutlich weniger. 2023 gaben nur noch 41 Prozent diese Antwort.
Eine kostenlose Kurzfassung des „Servicemonitor Wohnen 2023“ können Sie hier herunterladen.
(Red.)