Wie zufrieden sind Verwaltungen mit ihrer ERP-Software?
Der ERP-Markt für Immobilienverwaltungen ist im Wandel – nicht zuletzt beschleunigt durch die Übernahme wichtiger Software-Anbieter. Die jüngsten Entwicklungen hat der Verband der Immobilienverwalter Deutschland (VDIV) zum Anlass genommen, zu untersuchen, wie Immobilienverwaltungen mit der aktuellen Situation auf dem Markt umgehen. Der VDIV-Verwalter-Monitor “Die Zukunft von ERP-Systemen in der Immobilienverwaltung“ wurde vom 16. Oktober bis 23. Oktober 2024 als reine Online-Befragung durchgeführt. Insgesamt nahmen daran 323 Immobilienverwaltungen teil.
12 Prozent wollen Softwareanbieter wechseln
Jede zehnte Verwaltung (12,1 Prozent) habe aufgrund der Marktentwicklung bereits den Entschluss gefasst, den Anbieter zu wechseln, fast jedes fünfte (18,6 Prozent) denke aktiv darüber nach. Für nur 39,3 Prozent der Unternehmen sei ein Wechsel derzeit kein Thema, insbesondere für größere Unternehmen, sei ein Wechsel besonders kostenintensiv und zeitaufwendig. 30 Prozent der Immobilienverwaltungen seien sich noch unsicher, und beobachten den Markt zunächst weiter.
49 verschiedene ERP-Programme im Einsatz
Der Markt für ERP-Software für Immobilienverwaltungen ist vielfältig, es gibt für einen relativ kleinen Markt viele Anbieter und Produkte. Laut dem aktuellen Verwalter-Monitor sind derzeit bei den Umfrageteilnehmern 49 verschiedene Programme im Einsatz. Die am häufigsten in der Befragung genannten ERP-Systeme sind DOMUS ERP (15,5 Prozent), Powerhaus (10,2 Prozent) und Immoware24 (9,9 Prozent).
73 Prozent sind mit ihrer Software zufrieden
72,7 Prozent der Teilnehmer sind mit dem derzeit genutzten ERP-System eher (49,8 Prozent) oder voll und ganz zufrieden (22,9 Prozent). Diese Bewertung decke sich weitgehend mit den Zahlen des diesjährigen VDIV-Branchenbarometers, zugenommen habe aber die Anzahl derer, die überhaupt nicht zufrieden sind von 4,9 Prozent auf aktuell 6,5 Prozent.
64,4 Prozent der befragten Immobilienverwaltungen schätzen ihr ERP-System als benutzerfreundlich ein. Häufigster Kritikpunkt sei aber die mangelnde Flexibilität des ERP-Systems, sich an die Anforderungen des jeweiligen Nutzers anzupassen. Dieser Anspruch sei nachvollziehbar, allerdings auch kritisch zu hinterfragen, da individuelle Anpassungen erst ab einer entsprechenden Skalierbarkeit für den Hersteller auch kostendeckend umzusetzen seien.
46 Prozent stellen Innovationskraft ihres ERP-Systems in Frage
Die zunehmende Dynamik am ERP-Markt und die Übernahme von Anbietern sorge für eine neue Sensibilität in diesem Segment: Vor allem die Serviceorientierung und Zukunftsfähigkeit der ERP-Systeme rücke in den Fokus: 46,1 Prozent der Teilnehmer stellen sowohl diese als auch die Innovationskraft ihres Anbieters in Frage.
Zukünftige Software muss KI integrieren
Ausschlaggebende Faktoren für die Wahl eines neuen Systems seien unabhängig von der Unternehmensgröße bessere Funktionalitäten und die Integration von Künstlicher Intelligenz (KI), die für große Unternehmen (≥ 3.000 VE) überdurchschnittlich oft ein wichtiger Aspekt (54,1 Prozent) sei. Ein Hemmnis sei allerdings der Aufwand, den ein ERP-Systemwechsel mit sich bringt und der nicht immer reibungslos verläuft und sowohl von den Mitarbeitern als auch den Kunden mitgetragen werden muss. Mit 61 Prozent gehe daher mehr als die Hälfte der Befragten von einem hohen zeitlichen Aufwand für einen Systemwechsel aus. Jedes fünfte Unternehmen (20,4 Prozent) halte den Wechsel aus diesem Grund für nicht umsetzbar.
Weitere Informationen und die detaillierte Auswertung finden Sie: https://vdiv.de/immobilienverwaltung/verwalter-monitor