VDIV-Branchenbarometer 2024

Immobilienbranche macht Tempo bei Digitalisierung

Die Immobilienwirtschaft drückt bei der Digitalisierung wieder aufs Tempo. Dabei lassen sich viele Unternehmen die digitale Transformation buchstäblich einiges kosten. Dies sind Kernergebnisse des soeben erschienenen Branchenbarometers des Verbands der Immobilienverwalter Deutschland e.V. (VDIV).

BILD: Adobestock/ stokkete
BILD: Adobestock/ stokkete

Große Investitionsbereitschaft nach Lamento der vergangenen Jahre

Nachdem sich die Branche in den zurückliegenden Jahren häufig nachsagen lassen musste, schwerfällig zu agieren, ist die Digitalisierung heute in den meisten Unternehmen längst ein Thema. Und zwar in ganz unterschiedlichen Bereichen, sowohl was Software-Lösungen in der Verwaltung betrifft als auch digitale Lösungen als Angebot für die Kunden.

Wo stehen die Unternehmen?

Martin Kassler, Geschäftsführer der Immobilienverwalter macht jedenfalls keinen Hehl daraus, dass es ohne Digitalisierung in der Branche keine Zukunft gibt. Gegenüber der IVV sagte Kassler: „Die Digitalisierung ist ein Gradmesser für eine erfolgreiche Zukunft von Immobilienverwaltungen. Sie steigert Effizienz, senkt Kosten und kann den Fachkräftemangel kompensieren. Gleichzeitig kann der Wohn- und Servicekomfort für Bewohner verbessert werden. Digitalisierung und Automatisierung eröffnen zudem Ressourcen für Verwaltungen, um sich auf wesentliche Aufgaben wie energetische Sanierungen, Portfolioerweiterungen und strategische Unternehmensausrichtung zu konzentrieren. Unsere Ergebnisse zeigen, wie wichtig die Digitalisierung für die Entwicklung und Zukunft der Unternehmen ist“, so der Geschäftsführer der VDIV Deutschland.


Laut Branchen-Barometer ...

  • nutzen 65 Prozent der an der Befragung teilgenommenen Immobilienverwaltungen ERP-Software-Lösungen. Fast alle Immobilienunternehmen haben aufgeholt.
  • 92 Prozent der Unternehmen wollen in diesem Jahr in Soft- oder Hardware investieren.
  • 69 Prozent der Unternehmen planen, ihre Verwaltungsprozesse weiter zu automatisieren und
  • 9 Prozent erwägen KI-gestützte Software zur Automatisierung ihrer Prozesse.

Die Investitionsbereitschaft ist also vorhanden - siehe auch die VDIV-Grafiken am Ende dieses Artikels -, allerdings krankt es an anderen Stellen.

Zu wenig Fachkräfte mit technischem Verständnis

Eine der größten Herausforderungen besteht im Mangel an Fachkräften, die sowohl an technischem Verständnis, der KI als auch über Managementkompetenzen verfügen, um zu erkennen, wo der strategische Einsatz von KI einen echten Mehrwert bieten kann. Unter dem Branchenbarometer 2024 teilnehmenden Unternehmen nutzten etwa ein Viertel bereits ChatGPT oder andere KI-basierte Tools in ihrer Verwaltung, weitere 35 Prozent planten den Einsatz in Kürze.

Am häufigsten werden solche Tools in der Kundenkommunikation eingesetzt (56 Prozent). An zweiter und dritter Stelle steht die Content-Erstellung, zum Beispiel für Social Media Beiträge und email-Kampagnen sowie die Texterstellung (42 Prozent) und die Erstellung von Objektbeschreibungen und Inseraten (33 Prozent). Demgegenüber setzen nur wenige Unternehmen KI für strategische Themen wie Markt- und Kundendatenanalysen ein.

weitere Artikel zum Thema Digitalisierung, Mieterkommunikation, Sofware-Lösungen, digitale Tools:
Digitalisierung belebt die Immobilienbranche - Teil 2 nm
Vergleich Hausverwalter-Software: Digitale Immobilien-Manager im Vergleich
Mieterkommunikation via Chatbots
Lösung zur digitalen Immobilienverwaltung  - Beispiel Kooperation Haus & Grund Frankfurt a.M. mit immocloud
Verwaltungsaufgaben digital, kontaktlos und effizienter erledigen - Ein Immobilienverwalter erzählt
Digitale Services für Mieter - "Beispiel Wohnparkt Am Ebenberg"
Eine Postdigitalisierungslösung
Wartungs-Apps für Verwalter: Helfer in der Not
GdW Plattform digiWoh gestartet-
Erfahrungsaustausch zu allen Fragen der digitalen Transformation
GdW und Spiri.Bo kooperieren
Digitale Lösungen für Eigentümerversammlungen

Christina Hövener-Hetz

Christina Hövener-Hetz
Autorin; Inhaberin der Agentur für politische Kommunikation und Presse
Ruhestörende Mieter belasten den Hausfrieden. Die genervten Nachbarn beschweren sich, mindern vielleicht die Miete oder klagen sogar auf Mängelbeseitigung. Andererseits ist eine Kündigung eines ruhestörenden Mieters schwer durchzusetzen, da der Vermieter die...
Printer Friendly, PDF & Email
24.9.2024
VDIV kürt Immobilienverwalter des Jahres
Auf dem 32. Deutschen Verwaltertag in Berlin wurden wieder drei „Immobilienverwalter des Jahres“ ausgezeichnet. Der VDIV hat in diesem Jahr „Innovatoren und Enthusiasten“ zur Teilnahme am Wettbewerb...
16.3.2023
Umfrage des VDIV
Digitalisierung kann vieles bewirken: Effizienz und Umsatz steigern, die Attraktivität des Betriebs für die Mitarbeitenden erhöhen und den Unternehmenswert erhöhen. An welchen Punkten...
17.8.2022
Digitale Lösungen von Start-ups
... um nicht überflüssig zu werden. Digitale Einzellösungen, die Immobilienverwaltern die tägliche Arbeit erleichtern sollen, gibt es mittlerweile zuhauf – von der Organisation der Mieterkommunikation...
3.9.2024
Studie 2024 von ZIA und EY Real Estate
Kein Zweifel, in Immobilienunternehmen wird stetig über die Digitalisierung gesprochen und aktuell wird die Bedeutung von KI sehr hoch eingeschätzt. Die praktische Transformation allerdings stagniert...
17.6.2022
Bürosoftware
Per Hand, mit Excel und alten Aktenordnern? Moderne Software angeschafft, die Cloud ist angebunden? Wie arbeitet Ihre Immobilienverwaltung? Immer mehr digitale Trends erobern die Büroarbeit und...
8.8.2024
Erste Ergebnisse VDIV-Branchenbarometer 2024
Die durchschnittliche Hausverwaltung hat die WEG-Vergütung 2023 um 5,9 Prozent auf 26,60 Euro je Einheit und Monat erhöht – verglichen mit dem Basisjahr 2010 ein nominales Plus, unter Berücksichtigung...