41 Prozent der Mieter wollen keine Sanierung – aus Furcht vor Mieterhöhung
Das Portal Immowelt hat 2.027 repräsentativ ausgewählte Mieterhaushalte online nach Sanierungswünschen und Sanierungsbedenken befragen lassen. Angesichts steigender Ausgaben für Heizung und Warmwasser herrsche bei vielen das Bedürfnis nach einer energetischen Sanierung ihres Zuhauses. So wünschten sich 59,3 Prozent der Mieter, dass ihr Vermieter eine energetische Modernisierung durchführt. Anders als von manchen Mietern befürchtet, führe eine energetische Sanierung nicht zwangsläufig zu einer Mieterhöhung: Rund jeder zweite Mieter, bei dem in den vergangenen 12 Monaten entsprechende Arbeiten durchgeführt wurden, war im Anschluss von einem Mietanstieg betroffen. Dagegen mussten 46,6 Prozent keine Erhöhung ihrer Miete verkraften.
Klimaschutz ist von untergeordneter Bedeutung
Hinter dem Sanierungswunsch von Mietern stehe vor allem die Hoffnung auf eine Entlastung bei den Energiekosten. Unter denjenigen, die sich eine energetische Sanierung ihres Zuhauses wünschen, geben 88 Prozent die Senkung der Energiekosten als Grund an. Doch auch die Steigerung des Wohnkomforts spiele für viele Mieter eine Rolle – 66 Prozent nennen diesen Aspekt als einen Grund für ihr Sanierungsbedürfnis. Deutlich seltener begründen Mieter ihren Sanierungswunsch hingegen mit dem Klimaschutz: Die Senkung des CO₂-Ausstoßes sei nur für 31,8 Prozent entscheidend, so ein weiteres Ergebnis der Immowelt-Umfrage.
Angst vor Mieterhöhung sorgt für Ablehnung
Während sich die Mehrheit eine energetische Sanierung ihres Zuhauses wünscht, lehnen 40,7 Prozent der Mieter Maßnahmen wie Wärmedämmung, Heizungsmodernisierung oder Fenstertausch ab. Dabei spielt die Angst vor Mieterhöhungen eine zentrale Rolle: Jeder Zweite (51,6 Prozent) begründet seine Ablehnung mit einem zu befürchtenden Mietanstieg infolge der Sanierungsmaßnahmen. Für Vorbehalte gegen energetische Modernisierungen sorgt außerdem die Furcht vor Einschränkungen durch die Bauvorhaben (28,8 Prozent). So müssen Mieter möglicherweise mit Lärm, Staub oder der vorübergehenden Unbenutzbarkeit von Teilen der Immobilie während der Bauarbeiten rechnen. Etwas mehr als ein Drittel (35,9 Prozent) sind zudem der Meinung, dass ihr Wohnsitz bereits eine ausreichende Energieeffizienz aufweist.
Jeder zweite Mieter nach Sanierung von Mieterhöhung betroffen
Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten dürfen Vermieter einen Teil der Kosten auf die Miete umlegen. Dennoch führt eine energetische Sanierung nicht zwangsläufig zu einer Mieterhöhung. Rund jeder zweite Mieter (53,4 Prozent), bei dem in den vergangenen 12 Monaten energetisch saniert wurde, war im Anschluss von einer Mieterhöhung betroffen. Bei denjenigen, die einen Anstieg verkraften mussten, erhöhte sich die Miete im Mittel um 10 Prozent. Auf der anderen Seite hatte die Durchführung energetischer Maßnahmen für 46,6 Prozent keinen Mietanstieg zur Folge. (Red.)