Repräsentativumfrage des Portals Immowelt

41 Prozent der Mieter wollen keine Sanierung – aus Furcht vor Mieterhöhung

Knapp 60 Prozent der Mieter wünschen sich, dass ihr Vermieter eine energetische Sanierung durchführt. Verbunden ist damit vor allem die Hoffnung auf geringere Heizkosten. Nach Abschluss von Sanierungsarbeiten erhöhen viele Eigentümer die Miete nicht.

Wärmedämmung lehnen viele Mieter ab, weil sie eine Mieterhöhung fürchten. Tatsächlich erhöht nur etwa jeder zweite Eigentümer die Miete zur Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen. Foto: Adobestock/Ingo Bartussek
Wärmedämmung lehnen viele Mieter ab, weil sie eine Mieterhöhung fürchten. Tatsächlich erhöht nur etwa jeder zweite Eigentümer die Miete zur Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen. Foto: Adobestock/Ingo Bartussek

Das Portal Immowelt hat 2.027 repräsentativ ausgewählte Mieterhaushalte online nach Sanierungswünschen und Sanierungsbedenken befragen lassen. Angesichts steigender Ausgaben für Heizung und Warmwasser herrsche bei vielen das Bedürfnis nach einer energetischen Sanierung ihres Zuhauses. So wünschten sich 59,3 Prozent der Mieter, dass ihr Vermieter eine energetische Modernisierung durchführt. Anders als von manchen Mietern befürchtet, führe eine energetische Sanierung nicht zwangsläufig zu einer Mieterhöhung: Rund jeder zweite Mieter, bei dem in den vergangenen 12 Monaten entsprechende Arbeiten durchgeführt wurden, war im Anschluss von einem Mietanstieg betroffen. Dagegen mussten 46,6 Prozent keine Erhöhung ihrer Miete verkraften.

Klimaschutz ist von untergeordneter Bedeutung

Hinter dem Sanierungswunsch von Mietern stehe vor allem die Hoffnung auf eine Entlastung bei den Energiekosten. Unter denjenigen, die sich eine energetische Sanierung ihres Zuhauses wünschen, geben 88 Prozent die Senkung der Energiekosten als Grund an. Doch auch die Steigerung des Wohnkomforts spiele für viele Mieter eine Rolle – 66 Prozent nennen diesen Aspekt als einen Grund für ihr Sanierungsbedürfnis. Deutlich seltener begründen Mieter ihren Sanierungswunsch hingegen mit dem Klimaschutz: Die Senkung des CO₂-Ausstoßes sei nur für 31,8 Prozent entscheidend, so ein weiteres Ergebnis der Immowelt-Umfrage.

Angst vor Mieterhöhung sorgt für Ablehnung

Während sich die Mehrheit eine energetische Sanierung ihres Zuhauses wünscht, lehnen 40,7 Prozent der Mieter Maßnahmen wie Wärmedämmung, Heizungsmodernisierung oder Fenstertausch ab. Dabei spielt die Angst vor Mieterhöhungen eine zentrale Rolle: Jeder Zweite (51,6 Prozent) begründet seine Ablehnung mit einem zu befürchtenden Mietanstieg infolge der Sanierungsmaßnahmen. Für Vorbehalte gegen energetische Modernisierungen sorgt außerdem die Furcht vor Einschränkungen durch die Bauvorhaben (28,8 Prozent). So müssen Mieter möglicherweise mit Lärm, Staub oder der vorübergehenden Unbenutzbarkeit von Teilen der Immobilie während der Bauarbeiten rechnen. Etwas mehr als ein Drittel (35,9 Prozent) sind zudem der Meinung, dass ihr Wohnsitz bereits eine ausreichende Energieeffizienz aufweist.

Jeder zweite Mieter nach Sanierung von Mieterhöhung betroffen

Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten dürfen Vermieter einen Teil der Kosten auf die Miete umlegen. Dennoch führt eine energetische Sanierung nicht zwangsläufig zu einer Mieterhöhung. Rund jeder zweite Mieter (53,4 Prozent), bei dem in den vergangenen 12 Monaten energetisch saniert wurde, war im Anschluss von einer Mieterhöhung betroffen. Bei denjenigen, die einen Anstieg verkraften mussten, erhöhte sich die Miete im Mittel um 10 Prozent. Auf der anderen Seite hatte die Durchführung energetischer Maßnahmen für 46,6 Prozent keinen Mietanstieg zur Folge. (Red.)

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