Wohnkosten für Singles in Städten

Bis zu 40 Prozent des Gehalts für die Miete

Steigende Mieten und hohe Energiekosten machen das Wohnen für Alleinlebende immer teurer. In der Spitze müssen Singles bei Neuvermietung 40 Prozent des mittleren Nettoeinkommens für die Warmmiete ausgeben. Das zeigt eine immowelt Analyse zur Wohnkostenbelastung von Einpersonenhaushalten in den 106 kreisfreien Städte.

Die Höhe der Wohnkosten ist oftmals Anlass zu Sorge. BILD: Adobestock/ Marco
Die Höhe der Wohnkosten ist oftmals Anlass zu Sorge. BILD: Adobestock/ Marco

Bedrohliche Lage für alleinlebende Mieter:innen mit geringem Einkommen

In 45 Städten frisst die Warmmiete bei neuen Mietverhältnissen demnach mehr als 30 Prozent des Nettoeinkommens von Singles. Gemeinhin wird empfohlen, maximal 30 Prozent des Nettoeinkommens für die Wohnkosten aufzuwenden.

Für die Analyse wurde in den Städten jeweils die aktuelle Angebotsmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung zzgl. Nebenkosten in Relation zum Mediannettoeinkommen eines Vollzeitbeschäftigten gesetzt.

Situation in großen deutschen Städten

Einen besonders großen Teil vom Verdienst verschlingen die Wohnkosten in München. Mit einem Mediannettoeinkommen von monatlich 2.774 Euro zählt die Isarmetropole zwar zu den Städten mit den höchsten Gehältern. Allerdings liegt die Warmmiete einer 50-Quadratmeter-Wohnung bei 1.102 Euro und somit deutlich höher als in jeder anderen Stadt. Singles müssen in München bei Neuvermietung folglich 40 Prozent des mittleren Nettoeinkommens für die Wohnkosten ausgeben - der höchste Wert aller Städte.

Auch in den anderen Metropolen frisst die Miete einen beträchtlichen Teil des Gehalts. Den 2. Platz teilen sich Berlin und Hamburg mit einer Wohnkostenquote von jeweils 36 Prozent bei neuen Mietverhältnissen.

Berlin: größte Diskrepanz zwischen Einkommen und Wohnkosten

Mit einem Medianettoeinkommen von 2.310 Euro belegt Berlin im Gehaltsvergleich der 106 Städte nur Platz 39. Bei der mittleren Warmmiete für eine Singlewohnung (837 Euro) liegt die Hauptstadt hingegen auf Rang 5.

Einen erheblichen Teil vom Verdienst müssen Alleinlebende auch in Köln und Stuttgart (je 33 Prozent) sowie in Frankfurt (32 Prozent) für eine neu angemietete Wohnung ausgeben.

Mit einer übermäßig hohen Wohnkostenquote sind Alleinlebende auch in mehreren ostdeutschen Städten konfrontiert. Besonders hoch ist die finanzielle Belastung in Potsdam, Erfurt und Jena - die Warmmiete einer kleinen Wohnung verzehrt hier bei Neuvermietung jeweils 31 Prozent des mittleren Einkommens. In Potsdam und Jena fällt die durchschnittliche Warmmiete einer 50-Quadratmeterwohnung mit fast 700 Euro für ostdeutsche Verhältnisse hoch aus. In Erfurt sowie mehreren anderen ostdeutschen Städten sorgt dagegen vor allem das vergleichsweise niedrige Gehaltsniveau für einen kritischen Wohnkostenanteil.

Nur in 10 von 106 Städten liegt die Wohnkostenquote bei maximal 25 Prozent.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Mietpreise waren auf immowelt.de inserierte Angebote in den 106 kreisfreien Städten. Die mittels hedonischer Verfahren errechneten Werte geben die Quadratmeterpreise von Bestandswohnungen (60 Quadratmeter, 3 Zimmer, 1. Stock und 2. Stock, Baujahr 1990er-Jahre) zum 01.04.2024 wieder. Diese wurden auf eine Wohnung mit einer Fläche von 50 Quadratmetern umgerechnet. Als Nebenkosten wurden pauschal 3,45 Euro für den Quadratmeter veranschlagt (Quelle: IW Köln). Die Daten für die Bruttogehälter stammen von der Bundesagentur für Arbeit. Diese wurden von immowelt in entsprechende Nettogehälter für einen Vollverdiener (Steuerklasse 1) umgerechnet. Lohnnebenkosten wurden berücksichtigt.

Quelle: immowelt.de

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