Das zeigt eine Analyse von immowelt, in der die Fläche untersucht wurde, die Mieter in den 15 größten deutschen Städten für eine Summe von 1.000 Euro monatlich mieten können.
Bei gleichbarem Budget könnenn sich Mieter weniger Wohnfläche leisten, wenn sie umziehen wollen. Die anmietbare Fläche ist im Vergleich mit den Mieten im April 2022 spürbar gesunken − um bis zu 9 Quadratmeter.
Eine monatliche Kaltmiete von 1.000 Euro reicht in vielen Großstädten nicht mehr für eine Familienwohnung", reüssiert immowelt Geschäftsführer Felix Kusch.
Die Folge dieser Entwicklung sei, dass Wohnungsuchende oftmals ihre Ansprüche herunterschrauben würden. Viele Mieter interessieren sich auch für einen Wohnungstausch.
Große Städte nur noch für reichere Bürger?
In München, der teuersten Stadt Deutschlands, reichen 1.000 Euro Kaltmiete nur noch für 54 Quadratmeter, was meist einer 2-Zimmer-Wohnung entspricht. Das ist eine erneute Reduktion zu den 58 Quadratmetern. In Stuttgart, der zweitteuersten deutschen Großstadt, reduzierte sich die Fläche von 68 auf 67 Quadratmeter. Sowohl in Frankfurt am Main als auch in Hamburg bekommen Mieter derzeit für 1.000 Euro eine Wohnung mit 71 Quadratmetern. In Frankfurt entspricht dies einem Rückgang von 2 Quadratmetern, in Hamburg um 4 Quadratmeter. In Berlin fällt der Rückgang mit 7 Quadratmetern stärker aus: Statt für 82 Quadratmeter reicht das Budget heute für 75. Bei einem Umzug fällt trotz gleicher Mietbelastung also theoretisch ein halbes Zimmer weg. In Duisburg bekommt man für diese Summe derzeit im Mittel 118 Quadratmeter, jeweils 116 sind es in Leipzig und Dresden. In Essen können sich Mieter 112 Quadratmeter leisten.
Verlust an Wohnfläche in vergleichsweise günstigeren Städten am deutlichsten
Der Anstieg der Mieten geht an den Städten Duisburg, Leipzig und Dresden nicht spurlos vorüber. Es sind sogar die im Vergleich günstigsten Städte, in denen der Verlust an Wohnfläche am deutlichsten ausgeprägt ist. In Essen schrumpfte die für 1.000 Euro anmietbare Fläche binnen 2 Jahren um 9 Quadratmeter. In Duisburg bekommen Mieter 8 Quadratmeter weniger als vor 2 Jahren. In Leipzig und Dortmund sind es je 7 Quadratmeter weniger. Angesichts von Wohnflächen jenseits von 100 Quadratmetern in allen 4 Städten dürfte die Flächenverkleinerung bei Umzug für die meisten Mieter wohl aber noch verschmerzbar sein.
Quelle: immowelt
Mieten in den Ballungsräumen steigen munter weiter
Unter anderem deshalb haben sich die Regierungsparteien SPD und FDP beschlossen die Mietpreisbrems bis 2029 fortzuführen. Die Bremse soll dafür sorgen, dass die Miete bei Abschluss eines neuen Mietvertrages nicht mehr als zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen darf. Welche Wohnungsmärkte als angespannt gelten, entscheiden die Bundesländer. Die Fraktionen von SPD und FDP haben sich im Grundsatz auf die Verlängerung geeinigt, das Bundeskabinett muss den Kompromiss noch beschließen. >> weiterlesen: Meldung vom 11.04.24
Ideen gegen die Wohnungsknappheit
Regelmäßig nimmt die IVV Tendenzen und Strömungen auf und berichtet über Ideen, wie dem Mangel an (bezahlbarem) Wohnraum begegnet werden könnte. Seit März 2024 steht ein ausführlicher Fachartikel online: Behebt Dachaufstockung das Wohnungsproblem? Das Potenzial dafür ist enorm. Innovative Projekte zeigen, was möglich ist.
In der Printausgabe im Mai lesen Sie einen Artikel über die Umnutzung von Gewerbeimmobilien zu Wohnraum − es ist kompliziert, aber möglich. Leerstehende Bürogebäude und andere obsolet gewordene Gewerbeimmobilien in großen Städten in Wohnungen umzuwandeln, um dadurch dringend benötigten Wohnraum zu schaffen, klingt nach einem guten Plan. Die Umsetzung erfordert jedoch einen langen Atem.
Die sozial orientierte Wohnungswirtschaft zu der alle landes- und städteeigenen Wohnungsunternehmen gehören, bieten sehr faire Mieten an. Auch achten sie beim Neubau von Wohnungen darauf, dass ein bestimmter Teil davon als Sozialwohnungen entsteht und bei der Vermietung an Berechtigte vergeben wird. So ist es zum Beispiel bei der Gesobau in Berlin, die im Berliner Märkischem Viertel auf eine ausgewogene Belegung besteht.