Durch die nachhaltige Umnutzung des Areals im Barnimkiez wird dringend benötigter Wohnraum geschaffen, ohne zusätzliche Flächen zu versiegeln. Sämtliche Wohneinheiten sind barrierefrei gestaltet und bieten eine durchschnittliche Wohnfläche von 65 Quadratmetern.
24 der 33 Wohnungen sind öffentlich gefördert. Die Mietpreise starten bei 7 Euro pro Quadratmeter.
"Dieser Neubau verändert den Chararkter des Quartiers nicht"
Das Projekt konzentriert sich auf die Integration modernen Wohnraums mit nachhaltigem Bauen. Der Neubau erfüllt den KfW 55 Standard, und die Begrünung des Daches trägt zusätzlich zur ökologischen Bilanz des Gebäudes bei.
Ein Teil der Baukomponenten wird in industrieller Fertigung vorproduziert, was nicht nur eine präzise Umsetzung und hohe Qualität der Bauteile gewährleistet, sondern auch eine zügige Realisierung des gesamten Bauprojekts ermöglicht. Besondere bauliche Merkmale wie eine innovative Deckenheizung sowie Recycling-Glaswände aus aufbereitetem Glasbruch bieten umweltschonende Alternativen zu herkömmlichen Bauweisen.
Generalübernehmer ist die Lechner Immobilien Development GmbH. Der Bezug der ersten Wohnungen ist für den Herbst 2025 vorgesehen.
Quelle: WBM Wohnungsbaugesellschaft Berlin-Mitte mbH
Das Nachverdichtungspotenzial ist hoch
In einer Studie für die Berlin Hyp hat bulwiengesa das Potenzial bei den Siedlungen der 1950er- und 60er-Jahre angesehen: Das theoretische Nachverdichtungspotenzial beträgt 625.000 Wohnungen.
Knapp 6,8 Millionen Wohnungen sind zwischen 1949 und 1968 gebaut worden. Diese Siedlungen entstanden häufig am damaligen Stadtrand. Damit wurde man den Bedürfnissen nach mehr Wohnraum mit besserer Lebensqualität durch großzügige Frei- und Grünflächen gerecht. Heute sind diese Siedlungen meist relativ zentrumsnah verortet. Neben den Hochhaussiedlungen haben die Siedlungen der 1950er- und 60er-Jahre die größten Potenziale für Nachverdichtungen in Form von Neu- und Anbauten. Die Bebauungsdichte wird heute öfter maximiert, um mehr Wohnungen, soziale Infrastruktur oder Arbeitsraum auf begrenzter Fläche zu schaffen. Allerdings rückten auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz in den Fokus, weswegen mehr Grünflächen in die Planung von Wohngebieten integriert werden.
Als Nach- oder Innenverdichtung wird die Bebauung von Freiflächen oder die Aufstockung
... von Bestandsgebäuden zur Erhöhung der baulichen Dichte in bereits bestehenden Wohnsiedlungen verstanden. Im Zuge gestiegener Baukosten, Zinsen und Grundstückspreise haben Nachverdichtungen in Bestandsquartieren in den vergangenen Jahren eine immer größere Rolle im Projektentwicklungsmarkt eingenommen.
Wer kann das stemmen – und wie groß ist das Potenzial?
Entsprechend einer Schätzung auf Grundlage der Zensus-Erhebung aus dem Jahr 2022 befinden sich rund 5 Mio. Geschosswohnungen in Gebäuden der Baujahre 1949 bis 1968 in der Hand von kommunalen Wohnungsunternehmen, Genossenschaften und privaten Wohnungsgesellschaften. Nur diese Eigentümer sind finanziell und organisatorisch in der Lage, Neubauten zu realisieren. Davon sollten rund die Hälfte (2,5 Mio. Wohnungen) in wachsenden Regionen und Städten liegen, in denen die Wohnungsnachfrage hoch ist und daher für Neubauvorhaben in Frage kommen.
Auf der Basis von bulwiengesa bekannten Projekten lässt sich ein Nachverdichtungspotenzial von rund 25 % ableiten, sodass überschlägig rund 625.000 Geschosswohnungen in den Bestandsquartieren deutschlandweit neu gebaut werden könnten. Würde auch nur ein Teil dieses Potenzials für den Wohnungsneubau ausgeschöpft, wäre das ein signifikanter Beitrag zur Erhöhung des Wohnraumangebots. Die Vor- und Nachteile müssen natürlich abgewogen werden.
Fazit: Der Anteil von Nachverdichtung wird wachsen
Aufgrund der immer knapper werdenden Grundstücksressourcen in Städten ist bei vielen Bestandshaltern bereits ein intensiver Prüfungsprozess in Gang gekommen. Naturgemäß wurden in den vergangenen Jahren eher die einfacheren Projekte angegangen. Im Zuge des demografischen Wandels wird jedoch der Bau von seniorengerechtem Wohnraum sowie die Realisierung von preisgünstigen, ggf. geförderten Mietwohnungen, in Bestandssiedlungen immer wichtiger. Vor allem aufgrund der einfacheren Baurechtsschaffung sind die Chancen groß und werden auch in den kommenden Jahren einen stabilen, leicht wachsenden Anteil an der Neubautätigkeit in Deutschland haben.
Hinweis: Die Studie und weitere Infos finden Sie zum Download auf der Website der Berlin Hyp.
Quelle: bulwiengesa
Martina Eisinger
